
In dem indischen Bundesstaat Bihar sind Menschen nach einer Flutwarnung auf der Flucht
Die Behörden der benachbarten Länder evakuierten viele Orte entlang des Flusses Sunkoshi. Mit Hochdruckstrahlern wird versucht, den bis zu 90 Meter hohen Damm nach und nach zu verkleinern. Am Vortag hatte die Armee drei Sprengungen durchgeführt, um Wasser abzulassen - ohne großen Erfolg. Noch immer werden große Wassermessen aufgestaut.
Im indischen Bundesstaat Bihar, wo der Fluss Sunkoshi in den Kosi fließt, wurde eine Flutwarnung herausgegeben. Laut Katastrophenschutz sollen mindestens 44.000 Menschen in 117 Notunterkünfte gebracht worden sein. Sollte das Wasser aus dem aufgestauten See plötzlich in den Fluss fließen, würde eine Welle Hunderte Dörfer in Bihar überfluten. Etwa 425.000 Menschen wären davon betroffen.
Polizisten und Soldaten durchkämmen die Unglückszone nach Überlebenden. Rettungskräfte schlossen am Sonntag jedoch aus, dass unter den Erdmassen jemand überlebte. "Mittlerweile wären die Menschen schon seit 24 Stunden unter dem Schlamm begraben", sagte Yadav Prasad Koirala vom staatlichen Katastrophenschutz. "Wir haben keine Hoffnung, noch Überlebende zu finden."
Nepal fragt Hilfe bei Nachbarländern Indien und China an
Ausgelöst wurde die Katastrophe von heftigem Monsun-Regen. Neben zahlreichen Häusern wurden auch zwei Wasserkraftwerke in dem Himalaya-Gebiet nordöstlich der Hauptstadt Kathmandu überflutet. Das Gebiet wurde zur Krisenzone erklärt. Nepal fragte zusätzliche Hilfe bei den Nachbarländern Indien und China an.
Auch im Nachbarland Indien hatte es am Mittwoch einen verheerenden Erdrutsch gegeben. Dort gehen die Behörden inzwischen von 160 Todesopfern aus. Katastrophenexperten und die Regionalregierung führen die Tragödie auf Abholzungen und Bauarbeiten auf den umliegenden Hügeln zurück.
Zeit Online, dpa, AFP, kmi