Ai Weiwei
© APKünstler Ai Weiwei: "Inhaftierung unberündet"
Die deutsche Kritik an der Inhaftierung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei wird schärfer: Der Menschenrechtsausschuss des Bundestages forderte eine sofortige Freilassung Ai Weiweis. CDU-General Gröhe nennt die Verschleppung des Künstlers einen "Akt der Unterdrückung".

Berlin - Deutsche Politiker drängen auf eine Freilassung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei: Der Menschenrechtsausschuss des Bundestags hat an die chinesische Staatsführung appelliert, den seit zwei Wochen an unbekanntem Ort inhaftierten Künster Ai Weiwi unverzüglich freizulassen. "Wir halten die Inhaftierung des international anerkannten Künstlers für unbegründet", sagte der Ausschussvorsitzende Tom Koenigs der "Berliner Zeitung".

"Wir sind in großer Sorge. Vor allem, weil es keine Informationen über den Verbleib von Ai Weiwei gibt." Es sei Schlimmes zu befürchten, weil "in China die Haftbedingungen grauenhaft sind", sagte Koenigs. Ende vergangener Woche hatte der Ausschuss bereits in schriftlicher Form an die chinesische Führung appelliert.

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe schließt sich der Kritik an der Verschleppung des Künstlers an. "Ai Weiwei muss sofort freigelassen werden. Er gehört zu den berühmtesten Künstlern Chinas, genießt weltweit höchsten Respekt", sagte er der "Bild"-Zeitung. China erweise sich mit diesem Akt der Unterdrückung einen Bärendienst. Nach Angaben der "Bild" befindet sich Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) an diesem Montag in Peking, wo er den Fall ansprechen wolle.

Der international renommierte Künstler Ai Weiwei ist einer der prominentesten Kritiker der chinesischen Regierung. Der 53-Jährige war am 3. April am Flughafen von Peking wegen angeblicher "Wirtschaftsverbrechen" festgenommen worden; über seinen Verbleib ist bis heute nichts bekannt.