Kaltblütig und skrupellos. Das sind die Wesenszüge, mit denen Psychopathen meist in Verbindung gebracht werden. Der Psychologe und Bestsellerautor Kevin Dutton ergründet, warum ausgerechnet diese Personengruppe auffallend häufig beruflich erfolgreich ist.
psychopath, bürohengst
© imago/westend
Psychopathen haben einen schlechten Ruf. Weil es ihnen an Empathie und Emotionen mangelt, agieren sie oft kaltblütig, berechnend und skrupellos. Sympathiepunkte sammelt man mit diesen Eigenschaften nicht, aber dafür sind Menschen mit psychopathischen Charakterzügen erstaunlich oft erfolgreich im Beruf. Ihre Fähigkeit, ihre Gefühle so zu kontrollieren, dass sie nie die Oberhand gewinnen, versetzt sie häufig in die Lage, strategisch klügere Entscheidungen zu treffen als Normalsterbliche, die sich von ihrem Bauchgefühl leiten lassen. Der Psychologe und Bestsellerautor Kevin Dutton von der Universität Oxford ist deshalb überzeugt: Von Psychopathen lernen, heißt siegen lernen - und weist den Weg zu mehr Glück, Erfolg und Zufriedenheit im Leben.


Kommentar: Psychopathen Gefühle zuzuschreiben ist gefährlich, da sie nur oberflächliche Gefühle besitzen. Außerdem erzeugt das den Eindruck, dass Psychopathen ihre Gefühle ein- und ausschalten können, was absolut nicht stimmt.


In seinem aktuellen Sachbuch Der gute Psychopath in dir ermutigt er seine Leser deshalb, sich die mentale Einstellung 'guter' Psychopathen zu eigen zu machen und gibt eine Reihe praktischer Tipps, um Selbstvertrauen, Konzentrationsfähigkeit und Überzeugungskraft zu stärken. Fleißige Leser von Ratgebern zum Thema Selbstoptimierung werden in dem Buch wenig Neues finden. Dafür untermauert Kevin Dutton seine Empfehlungen mit spannenden Untersuchungen, die die wissenschaftlichen Hintergründe liefern. Ein besonderes Schmankerl bei der Lektüre sind die schillernden Erfahrungsberichte des Co-Autors Andy McNab: Der ehemalige Special-Forces-Soldat mit ausgeprägt psychopathischen Zügen bringt die Dinge oft erfrischend klar auf den Punkt. Fazit: Ein Bisschen Psychopath steckt in jedem von uns. Und es kann nicht schaden, den besseren Teil dieser schlummernden Charaktereigenschaften öfter mal rauszulassen.