Die Regierung ruft für die nördliche Region Atacama den Notstand aus. Tausende Menschen sind ohne Strom und Trinkwasser.
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© APA/EPA/JUAN LEONELDie Straßen in Nordchile wurden zum Teil zu Sturzbächen.
Heftige Unwetter haben im Norden Chiles mindestens zwei Menschen in den Tod gerissen. Weitere 24 Menschen wurden am Donnerstag zunächst noch vermisst, weshalb die Opferzahl vermutlich noch höher liegen dürfte. Die Regierung rief angesichts der äußerst ungewöhnlichen Wasserfluten für die Region Atacama den Notstand aus.

"Wir haben zwei bestätigte Todesfälle", sagte Vize-Innenminister Mahmud Aleuy am Mittwochabend vor Journalisten. Es handle sich um einen 34-jährigen Mann und eine 45-jährige Frau. Mehr als 2000 Menschen flüchteten in Notunterkünfte.

Soldaten in der Region

Die sintflutartigen Regenfälle und Stürme hatten am Dienstagabend begonnen - für die trockene Region Atacama sind sie relativ untypisch. Durch die Unwetter wurden zahlreiche Straßen überschwemmt, außerdem gab es Stromausfälle. Nach Angaben der Behörden hatten rund 38.500 Menschen keinen Strom, insgesamt 48.500 Menschen fehlte es an Trinkwasser. In den Schulen der Stadt Copiapo und in Antofagasta in der Nachbarregion fiel der Unterricht aus.

Nach Angaben von Innenminister Rodrigo Penailillo wurden Soldaten in die Region entsandt und übernahmen die Kontrolle. Präsidentin Michelle Bachelet sprach den Betroffenen ihre Solidarität aus.


Die heftigen Regenfälle im Norden Chiles sind nicht die einzigen Naturgewalten, denen sich das südamerikanische Land derzeit ausgesetzt sieht. Im Süden wüten mehrere Waldbrände, die sich wegen der dortigen anhaltenden Trockenheit immer weiter ausdehnen.

(APA/AFP)