In Indien wird der nasseste März seit hundert Jahren verzeichnet. Die Überschwemmungen in Kaschmir wecken Erinnerungen an das dramatische Hochwasser vom letzten Herbst.
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Delhi - Nach heftigen Niederschlägen während des Wochenendes ist im Bezirk Budgam im indischen Gliedstaat Jammu und Kaschmir am Montag ein Erdrutsch niedergegangen, der 16 Personen in den Tod riss. Zudem stieg der Wasserstand des Flusses Jhelum vorübergehend dramatisch an. Die Behörden wurden in Alarmbereitschaft versetzt, die Pegelstände werden ständig überwacht. In zwei Tagen fielen stellenweise bis zu 140 Millimeter Regen, mehr als üblicherweise im ganzen Monat.

Die neuerliche Hochwassergefahr hat in der Bevölkerung grosse Beunruhigung ausgelöst. Im September letzten Jahres hatten Überschwemmungen in der ganzen Region weitflächige Zerstörungen verursacht. Hunderte kamen ums Leben, fast eine Million Personen waren vorübergehend auf der Flucht. Angesichts dieser Erfahrung zogen sich viele Einwohner, etwa in der im letzten Herbst besonders stark betroffenen Hauptstadt Srinagar, aus der Gefahrenzone zurück und kamen vorübergehend bei Verwandten unter; Ladenbesitzer brachten ihre Ware ins Trockene.


Am Dienstag herrschte immer noch Alarmbereitschaft, doch äusserten sich die Behörden angesichts sinkender Pegelstände relativ beruhigt. Die nach dem letzten Hochwasser errichteten Schutzverbauungen hätten die Wassermassen weitgehend zurückhalten können. Obwohl für das Osterwochenende neuerliche Niederschläge erwartet werden, rechnet die Regierung nicht mit einer Zuspitzung der Situation.

Der vergangene Monat war laut dem indischen Wetterdienst der nasseste März seit hundert Jahren. Vor einigen Wochen hatte es über weite Teile Südasiens für die Jahreszeit ungewöhnlich starke Niederschläge gegeben. In Nordindien verloren viele Bauern Teile ihrer Ernte.

pab