Mangelware deutscher Honig
© R. PenskeDeutschen Honig gibt es fast nur noch beim Direkterzeuger. Die Bioland-Imkerei Brix hat eine breite Palette zu bieten, das ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Die Wertstellung der Bienenhaltung muss verbessert werden

Lodersleben. Das weltweite Bienensterben hat die Honiglager aufgebraucht. Traditionelle Honigproduzenten wie Argentinien , Mexiko , Kanada, Italien oder Südfrankreich melden extreme Produktionsverluste. Andere Honigexporteure wie China, Australien und Neuseeland schließen die entstandenen Lücken. In Deutschland sind die Honigregale prall gefüllt mit Honig aus EU- und nicht EU Ländern, aber deutscher Honig ist in den Supermärkten selten zu finden. Mit den Honigimporten ist der Verbraucher bedient, aber die eigentliche Wertschöpfung der Honigbiene - die Blütenbestäubung - fällt aus. Die Apfel- und Kirschbäume sind zu mehr als 90 Prozent auf die Blütenbestäubung angewiesen, selbst im Raps kann eine Ertragssteigerung von bis zu 40 Prozent durch Bienen erreicht werden.

Aktuell gibt es in Sachsen-Anhalt nach Angabe des Imkerlandesverbandes noch ca. 1 300 Imker von einst 5 000. Die Zahl der Bienenvölker hat sich von 100 000 auf 10 000 reduziert und ein weiterer Rückgang der Anzahl der Bienenvölker in Sachsen-Anhalt ist mit dem hohem Altersdurchschnitt der Imker und den ökologischen und klimatischen Belastungen der Bienen zu befürchten. Zum „Tag der offenen Tür“ am 21. Mai gibt die Bioland-Imkerei Brix in Lodersleben Interessierten und Neugierigen einen Einblick in die Honigernte, die imkerliche Betriebsweise und die Bedeutung der Bienen für die Natur Eine Kaffeetafel mit frisch geschleudertem Honig, Met und anderen Leckereien bei zünftiger Blasmusik mit den Kranzbergern wird das Angebot auch in diesem Jahr abrunden. Für die mutigsten Gäste besteht die Möglichkeit einen Blick in ein Bienenvolk zu wagen.