Der russische Premierminister Dimitri Medwedew hat einen Erlass widerrufen, der es bisher den NATO-Staaten erlaubte, in Afghanistan stationierte Truppen über russisches Hoheitsgebiet sicher mit Kriegsgerät zu versorgen. Damit wird es für die NATO schwieriger, ihren umstrittenen „Demokratie-Aufbau“ in Afghanistan aufrechtzuerhalten.


Bild
© DVIDSHUB/CC BY 2.0
Dem offiziellen Dokument zufolge, das der russische Premier am Montag unterzeichnete, wurden alle vorangegangenen Übereinkommen mit der NATO, hinsichtlich einer Unterstützung des westlichen Bündnisses in Bezug auf Afghanistan annulliert. Nach sieben Jahren stellt Russland damit Versorgungsrouten via Eisenbahn, Landstraßen sowie dem russischen Luftraum für die westliche Militärallianz ein, heißt es.

Zwar nahm Russland nicht mit eigenen Truppenkontingenten an der USA-geführten ISAF-Mission teil, trug allerdings mittels logistischer Unterstützung zu dieser bei. ISAF-Versorgungsgüter konnten ab 2008 durch russisches Territorium, das in der Region als vergleichsweise sicher geht, transportiert werden.

Nach 13 Jahren westlicher Intervention in Afghanistan wurde die ISAF-Mission offiziell Ende 2014 beendet. Insgesamt waren im Verlauf der letzten 13 Jahren 120.000 deutsche Soldaten in Afghanistan stationiert. 55 Bundeswehr-Soldaten ließen während der Mission ihr Leben. Nach wie vor befinden sich im Rahmen der Ausbildungs- und Unterstützungskommission „Resolute Support“ (Entschlossene Unterstützung) tausende Militärausbilder in Afghanistan, darunter 850 deutsche Soldaten.