Sicherheit ist relativ, eine rein statistische Größe, zumal bei hochkomplexen großtechnischen Anlagen wie einem Atomkraftwerk. Wer hätte es vor Fukushima für möglich gehalten, dass sich gleich zwei Naturkatastrophen, jede für sich in ihrer Dimension schon statistisch unwahrscheinlich, gleichzeitig ereignen und dabei eine dritte Katastrophe, den Komplettausfall aller Sicherungs- und Kühlsysteme, auslösen? So wie es vor dem 11. September 2001 statistisch unwahrscheinlich war, dass sich Terroristen mit einem gekaperten Flugzeug auf ein Gebäude stürzen.


Kommentar: Der "Terroranschlag" des 11. September 2001, sowie die sogenannte Bedrohung durch islamistische Selbstmordattentäter ist reine Propaganda. Lesen Sie hierzu das Buch von Laura Knight-Jadczyk und Joe Quinn 9/11 - The Ultimate Truth (leider nur auf Englisch verfügbar).


Und selbst wenn alle Sicherungssysteme doppelt und dreifach ausgelegt sind, bleibt der Risikofaktor Mensch, eine unberechenbare Größe, wie der statistisch unwahrscheinliche GAU von Tschernobyl bewiesen hat.

Insofern gaukelt auch der Bericht der Reaktorsicherheitskommission, den die Bundesregierung nach der Katastrophe von Fukushima in Auftrag gegeben hat, Sicherheiten vor, die es in der Wirklichkeit nur bedingt gibt. Zumal der Stresstest, dem die 17 deutschen Meiler unterzogen wurden, in der Kürze der Zeit nur auf dem Papier stattfand. Mathematische Wahrscheinlichkeiten wurden lediglich neu bewertet und berechnet. Dass die Prüfer dabei ausschließlich auf die Angaben der Betreiber angewiesen waren, deren wirtschaftliches Interesse im Vordergrund steht, macht die Sache nicht besser. Und zu vielen Fragen haben sie überhaupt keine Antworten erhalten.

Immerhin lichten sich nach dem Stresstest die Nebel. Die gute Nachricht: Alle 17 deutschen Kernkraftwerke sind so sicher, dass sie einem Erdbeben oder einem Hochwasser standhalten, auch die Notstrom- und Kühlsysteme haben ordentliche Reserven. Die schlechte Nachricht: Kein einziger Meiler ist so ausgelegt, dass er alle Sicherheitskriterien zu 100 Prozent erfüllt, jeder weist an irgendeiner Stelle Schwachpunkte auf. Dem Einschlag eines großen Passagierflugzeuges würde kein einziger Reaktor standhalten, vier Alt-Meiler würden schon beim Absturz eines leichten Fliegers bersten, bei drei weiteren sieht es kaum besser aus.

Diese Erkenntnis ist nicht neu und hat seit dem 11. September 2001 in der Diskussion um den Atomausstieg immer wieder eine wichtige Rolle gespielt. Neu jedoch ist seit Fukushima die Bewertung dieses Sachverhalts, für die Regierung stellt er jetzt das Tor zur schnellen Energiewende dar. Im Herbst, bei der schwarz-gelben Laufzeitverlängerung, glaubte die Politik noch, das statistisch unwahrscheinliche Risiko eingehen und vor der Bevölkerung verantworten zu können. Nun tut sie das nicht mehr. Weil seit Fukushima alle wissen, dass auch das Unwahrscheinliche wahrscheinlich werden kann. Mit verheerenden Folgen.