Mit Solar-Drohnen will Google das Internet auch in die entlegensten Orte bringen. Bei einem Testflug stürzte eines der 50 Meter breiten Fluggeräte jedoch ab.

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© Titan Aerospace/Google/Handout/dpaDie unbemannte Drohne Solara 50 hat eine Flügel-Spannweite von 50 Metern
Internet aus der Luft: Mithilfe einer Drohne will Google auch in entlegenen Gebieten Internet-Zugänge ermöglichen. Bei einem Testflug im US-Bundesstaat New Mexico ist ein Prototyp der Google-Drohne abgestürzt. Die unbemannte Drohne Solara 50 sei bereits am 1. Mai kurz nach dem Start auf einem Testgelände im Bundesstaat New Mexico auf den Boden geprallt, heißt es in einem Bloomberg-Bericht. Insgesamt waren den Angaben zufolge drei Drohnen des Typs bei der US-Flugaufsicht FAA angemeldet.

Die solarbetriebenen Fluggeräte haben eine Flügel-Spannweite von 50 Metern und sollen bis zu fünf Jahre lang ohne Zwischenlandung in der Luft bleiben können. In einer Höhe von rund 20 Kilometern sollen sie Funksignale übermitteln. Die Tragflächen der Drohnen sind mit Solarzellen bedeckt, die auch Batterien für den Flug in der Dunkelheit aufladen.

Für die ambitionierten Pläne kaufte Google im vergangenen Jahr den Entwickler Titan Aerospace. Auch Facebook soll an dem Drohnenhersteller interessiert gewesen sein. Das Netzwerk setzt ebenfalls auf Drohnen, um in der Zukunft günstige Internet-Anschlüsse in Regionen ohne hinreichend ausgebaute Telekom-Infrastruktur zu bieten.

Mit Titan Aerospace arbeitet Google auch an dem Project Loon, bei dem Antennen auf riesigen Ballons eingesetzt werden, die in der Stratosphäre schweben. Sie haben ebenfalls das Ziel, abgelegene Gegenden mit Internet zu versorgen. Die Ballons sollen in einer Höhe von 20 Kilometern eingesetzt werden. Hier gab es ebenfalls Zwischenfälle, etwa als ein Ballon im vergangenen Jahr in einen Strommast flog.

Auch Amazon darf in den USA Drohnen testen. Der Onlinehändler will mit ihrer Hilfe Pakete noch rascher ausliefern. Die zuständige Luftfahrtbehörde FAA erteilte dem US-Unternehmen im März die Erlaubnis zur Erprobung der Miniflugzeuge.

Bei Google ist man trotz des Unfalls optimistisch, was die Aussichten des Projekts angehe, sagte eine Sprecherin im Gespräch mit Bloomberg.

dpa, kmi