Die USA haben absichtlich die Lage in der Ukraine destabilisiert, Europa muss aber das Abenteuer mit Umsatzeinbrüchen im Handel mit Russland bezahlen - das betont Ex-SPD-Chef Oskar Lafontaine.


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© AFP 2015/ JOHN MACDOUGALL
In seiner Stellungnahme zu den jüngsten Äußerungen des Pentagon-Chefs Ashton Carter, der Europa zu einem „Zusammenschluss“ in der Konfrontation mit Russland aufgerufen hatte, schreibt der namhafte Politiker in seinem Facebook: „Der US-Kriegsminister ruft die Europäer dazu auf, sich der russischen "Aggression" entgegenzustellen. Dabei hätten die Europäer allen Grund, sich der Aggression der USA entgegenzustellen.“


„Der Großmeister der US-Diplomatie George Kennan bezeichnete die Osterweiterung der Nato als den größten Fehler der US-Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg, weil sie einen neuen Kalten Krieg zur Folge habe“, heißt es in der Facebook-Eintragung. „Die US-Diplomatin Victoria Nuland sagte, wir haben über fünf Milliarden Dollar aufgewandt, um die Ukraine zu destabilisieren. Sie zündeln immer weiter und Europa bezahlt mit Umsatzeinbrüchen im Handel mit Russland und dem Verlust von Arbeitsplätzen.“

Lafontaine erinnert an die Äußerung der US-Top-Diplomatin Victoria Nuland in einem während der Maidan-Krisse mitgeschnittenen und via YouTube verbreiteten Gespräch von Nuland mit dem US-Botschafter in Kiew. „F*ck the EU“, sagte sie damals in Bezug auf die Einstellung der Europäer zum Konflikt in der Ukraine. In Anspielung darauf schreibt nun Lafontaine: „Wir brauchen eine europäische Außenpolitik, die den kriegstreibenden US-Imperialismus eindämmt! F*ck the US-Imperialism!“