Ein Labor zur Erforschung von DNA längst ausgestorbener Tierarten, das erste Labor dieser Art in Russland, hat in der ostsibirischen Stadt Jakutsk seine Arbeit aufgenommen, wie die Zeitschrift „Ogonjok“ unter Berufung auf den Direktor des Jakutsker Mammut-Museums, Semjon Grigorjew, schreibt.

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Die Hauptaufgabe der Forscher besteht darin, lebende Zellen zu finden, die geklont werden könnten. Es ist vor allem geplant, Mammuts „wieder auferstehen zu lassen“. An dem diesbezüglichen Projekt arbeiten die Nordöstliche staatliche Universität Russlands sowie der südkoreanische Fonds für biotechnologische Forschungen Sooam und das Pekinger Institut für Genomik.

Für die Gewinnung von lebenden Zellen ist es notwendig, nicht nur im Dauerfrostboden gut erhaltene Tierreste zu finden, sondern auch eine geeignete Entfrostungs-Methode zu entwickeln.

Laut Alexej Tichonow, Direktor des Zoologie-Museums des russischen Instituts für Zoologie, können in gefrorenen Gewebeproben manchmal einzelne Zellkerne entdeckt werden und sind mitunter auch Zellkonturen sichtbar. Wenn sie dann aber auftauen würden, verschwinde alles, so der Wissenschaftler.

Als Ausgangsmaterial für die Gewinnung der DNA eines ausgestorbenen Tieres würden sich dessen Haare - frisch herausgeholt aus dem Dauerfrostboden - am besten eignen, so Tichonow. „Dann heißt es, schnell handeln, noch bevor die Häutchenschicht zu zerfallen beginnt und die Haare von Mikroorganismen der Gegenwart befallen werden“, so der Wissenschaftler.

Wie US-Genetiker im März 2015 berichtet hatten, ist es ihnen gelungen, 14 Mammut-Gene in die DNA eines Elefanten einzubauen. Die Wissenschaftler wollen ein Instrument zum Redigieren von Erbgut angewendet haben. Zu diesem Zeitpunkt waren in rezensierten Zeitschriften jedoch keine Ergebnisse des Experiments vorgestellt worden.