Ein starker Sandsturm fordert im Nahen Osten Hunderte Opfer. Acht Menschen kommen ums Leben, Dutzende sind verletzt. In der vom IS beherrschten syrischen Region sind die Krankenhäuser überlastet. Allerdings können auch keine Luftangriffe geflogen werden.

Sandsturm Libanon September 2015
© APDie Küste des Libanon ist von Sand überzogen.
Bei einem heftigen Sandsturm über Teilen des Nahen Ostens sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Sechs Menschen starben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in verschiedenen Teilen des Landes - unter ihnen zwei Kinder. Hunderte mussten lokalen Medien zufolge einen Arzt aufsuchen.

Im Libanon forderte das Unwetter zwei Todesopfer, 750 Menschen mussten mit Atemproblemen in Krankenhäusern behandelt werden, wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete. "Ein Tief im Nordosten von Syrien verursachte ungewöhnlich starke Winde, die den Sand aus der Syrischen Wüste weit in die Region hinein trugen", erklärte Eitan Masa, der Luftqualitäts-Beauftragte des israelischen Umweltministeriums.

Sandsturm September 2015
© dpaViele Menschen leiden unter Atemproblemen aufgrund des Sandsturms.
In der von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beherrschten ostsyrischen Stadt Dair as-Saur konnten die Krankenhäuser keine Patienten mehr aufnehmen, weil der Andrang zu groß war, wie die Menschenrechtler erklärten. Zugleich verschaffte der Sturm vielen Menschen eine Linderung ihrer Not, weil das Regime im Norden und im Zentrum Syriens wegen des Wetters keine Luftangriffe fliegen konnte.

Flüge werden gestrichen

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana verbreitete Fotos, die Menschen mit Atemschutzmasken zeigten. Der Sandsturm tauchte auch Teile Israels in einen dichten Dunst. Die Fluggesellschaften Arkia und Israir strichen sämtliche Flüge zwischen Tel Aviv und Eilat am Roten Meer, berichtete das Internet-Portal ynetnews. Das israelische Umweltministerium warnte laut der Nachrichtenseite vor Aktivitäten im Freien. Menschen mit Gesundheitsproblemen sollten jede Anstrengung vermeiden, hieß es.

Der feine Wüstenstaub machte auch den Menschen auf Zypern vielerorts das Leben schwer. Die Sicht in den östlichen Regionen betrug teilweise nur etwa 200 Meter. Wie der Staatsrundfunk berichtete, musste der Flughafen von Larnaka vorübergehend geschlossen werden. Flüge mussten auf den kleineren im Westen der Insel gelegenen Flughafen von Paphos umgeleitet werden.

Quelle: n-tv.de , lsc/dpa