Erster Arbeiter erhält Entschädigung für Verstrahlung
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In Japan wurde nun der erste Fall von Krebs mit Fukushima in Verbindung gebracht. Bei einem Arbeiter, der am zerstörten Kernkraftwerk Fukushima gearbeitet hat, wurde eine Krebserkrankung festgestellt. Nun erkennt die japanische Regierung an, dass die Erkrankung im Zusammenhang mit dem Reaktorunfall steht.

Das japanische Gesundheitsministeriums hatte lange behauptet, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Strahlung minimal seien. Aus diesem Grund war es für Arbeiter mit Krebs schwer, die Regierung zu überzeugen, dass die Erkrankung durch den Fukushima-Unfall ausgelöst wurde. Bis zum Juli dieses Jahres wurden dennoch bereits Ausgleichszahlungen im Wert von umgerechnet 56 Milliarden Euro an die japanischen Arbeiter gezahlt.

Schlimmster nuklearer Unfall seit 25 Jahren

Durch die Katastrophe waren mehr als 160.000 Menschen gezwungen, ihre Häusern zu verlassen und aus ihrer Heimat wegzuziehen. Ein Erdbeben hatte im März 2011 einen Tsunami ausgelöst. Dieser bewirkte am Reaktor von Fukushima eine Kernschmelze. Der Unfall weitete sich zu der schlimmste Atomkatastrophe seit 25 Jahren aus. Der letzte vergleichbare Vorfall fand im Jahr 1986 in Tschernobyl statt.

Fukushima lange nicht als Grund für Strahlungserkrankungen anerkannnt

Hunderte von Toten werden dem Chaos zugeschrieben, das während der Evakuierungen in Fukushima vorherrschte. Trotzdem war es bisher so, dass die Regierung Strahlung als Grund für Erkrankungen ausschloss. Flüchtlinge hatten seit der Krise große Not und psychische Traumata zu durchleben, berichtet der Nachrichtensender „BBC“.

Regierung übernimmt Krankenhausrechnungen und Kosten durch Arbeitslosigkeit

Der betroffene Arbeiter ist um die 30 Jahre alt. Er war in einem Bauunternehmen angestellt, für das er an dem Fukushima-Reaktor und anderen kerntechnischen Anlagen arbeitete, erklärte nun das Gesundheitsministerium offiziell. Der Arbeiter wies eine gesamte Strahlenbelastung von 19,8 Millisievert (mSv) auf. Beamte erklärten, dass von dieser Dosis 15,7 (mSv) zwischen dem Oktober 2012 und dem Dezember 2013 aufgenommen wurden. Diese Bestrahlungsmenge liegt unter der jährlichen 50 mSv Grenze für Arbeiter in der Atomindustrie. Dennoch hat die japanische Regierung nun eingeräumt, dass die Leukämie des Arbeiters, die Folge von Strahlung sein könnte, erklärte der Beamte gegenüber dem Nachrichtensender „BBC“. Diese Anerkennung der Krankheitsursache bedeutet für den Betroffenen, dass die Regierung nun seine Krankenhausrechnungen zahlt. Zusätzlich werden noch sämtliche Kosten übernommen, die mit seiner Arbeitslosigkeit zusammenhängen. Das japanische Gesundheitsministeriums wollte weder Informationen über den derzeitigen Zustand des Betroffenen preisgeben, noch Auskunft darüber erteilen, ob dieser sich wieder erhole.

Schätzungen zufolge wird das Entfernen der geschmolzenen Brennstoffe und die Säuberung des Reaktors und seiner Umgebung etliche Milliarden Euro kosten. Der Vorgang wird außerdem Jahrzehnte benötigen bis er abgeschlossen.

(as)