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© DAPDBeim Entschärfen einer Bombe richtete ein Splitter noch kilometerweit entfernt Schaden an
Bei der Sprengung einer Bombe nahe Bad Harzburg landete ein Splitter auf einem Hausdach - drei Kilometer entfernt. Dort beschädigte er Dächer und ein Auto.

Bei der Sprengung einer Bombe im niedersächsischen Schimmerwald nahe Bad Harzburg sind trotz Sicherheitsvorkehrungen Splitter kilometerweit geflogen. Ein Splitter sei bis in das etwa drei Kilometer entfernte Stapelburg in Sachsen-Anhalt geflogen. Dort landete es auf einem Hausdach. Das berichtet die Goslarsche Zeitung. Ein Beamter des Revierkommissariates Wernigerode bestätigte den Vorfall, der sich bereits am Donnerstag ereignete. Es sei niemand verletzt worden.

Das etwa 3,5 Kilogramm schwere Metallstück zerschlug zunächst die Ziegeln des neuen Daches, dann einen Zwischenboden und beschädigte schließlich den Estrich des Dachbodens. Einige Dachziegel sind zudem auf das Auto der betroffenen Familie geflogen. „Als wir 20 bis 30 Minuten nach dem Einschlag eintrafen, war der Splitter noch heiß“, sagte der Beamte weiter.

Nach Angaben der Goslarschen Zeitung flogen weitere Splitter von der Sprengung im Schimmerwald etwa 1500 Meter weit bis zu einem Gehöft und landeten nur 50 Meter von einem Gebäude entfernt.

Experten des niedersächsischen Kampfmittelräumdienstes hätten eine weitere geplante Bombensprengung deshalb vorerst abgesagt. Bevor der Kampfmittelbeseitigungsdienst seine Arbeit wieder aufnimmt, sollen am Mittwoch neue Sicherheitsmaßnahmen beraten werden.

Derzeit ist noch unklar, warum die Splitter so weit geflogen sind. Alle Sicherheitsvorkehrungen seien genau beachtet worden, zitierte das Blatt Sprengmeister Michael Tillschneider vom Kampfmittelbeseitigungsdienst. Ein Sicherheitsradius von 1000 Metern sei als ausreichend erachtet worden. Tillschneider geht davon aus, dass dieser jedoch gerade bei der Sprengung größerer Bomben deutlich erweitert werden müsse.