rauchen
© unbekannt"Zigaretten machen abhängig" wird in den USA ab September 2012 auch bildlich dargestellt.
Regelung tritt ab September 2012 in Kraft, EU will sanftere Lösung ab 2014

Mit Schock-Fotos auf Zigarettenschachteln wollen die USA ab dem kommenden Jahr vor den Gefahren des Rauchens warnen. Wie die US-Arzneimittelbehörde FDA mitteilte, sollen ab September 2012 Bilder von Leichen, schwarzen Lungen oder Herzpatienten auf der Verpackung zur Pflicht werden. Bisher enthalten Zigarettenschachteln und Werbungen für Glimmstängel lediglich schriftliche Warnhinweise.

Unter den neun verschiedenen Fotos und Zeichnungen stehen Sätze, die auch europäischen Rauchern bekannt vorkommen dürften: "Zigaretten verursachen Krebs" oder "Rauchen kann Sie töten". Die Warnhinweise müssen der neuen Regelung zufolge die Vorder- und Rückseite der Zigarettenschachteln jeweils zur Hälfte bedecken. Auf Werbeanzeigen müssen sie zumindest ein Fünftel der Fläche bedecken.

Die FDA hofft nach eigenen Angaben auf "erhebliche Folgen" für die öffentliche Gesundheit durch weniger Raucher. Jeden Tag sterben in den USA rund 1.200 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Auch von Seiten der US-Regierung werden große Hoffnungen in die Kampagne gesetzt. Es seien die "härtesten und effektivsten Warnhinweise auf Gesundheitsgefährdung durch Tabak in der Geschichte des Landes", sagte Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius.

EU orientiert sich an Australien

In der Europäischen Union will man sich bei den verschärften Warnhinweise allerdings eher am Modell Australien, als an den USA orientieren, berichtet Spiegel Online. Die Vorschläge der EU-Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucher sehen demnach vor, dass Zigarettenpackungen in der EU ausschließlich Warnhinweise zeigen. Den Markennamen der Zigaretten würden die Hersteller dann nur noch auf den schmalen Kanten der Packungen nennen dürfen. In Australien wird das bereits angewendet: Dort werden die Namen in einfacher Schrift sowie ohne Logos und Markenfarben präsentiert.

Die EU-Generaldirektion bezieht sich bei der Neuregelung den Richtlinien auf eine Studie der Rand Corporation, mithilfe derer sowohl Herstellung, Aufmachung als auch Verkauf von Tabakprodukten bestimmt werden soll. Ein Zeitplan wurde bereits festgelegt. In der zweiten Jahreshälfte 2011 werden die überarbeiteten Richtlinien der Öffentlichkeit vorgestellt. 2012 soll dann das entsprechende Gesetz verabschiedet werden - und schließlich sollen bis 2014 die Bestimmungen in nationales Recht umgesetzt werden.