Vor 50 Jahren haben die Bundesrepublik Deutschland und Israel diplomatische Beziehungen aufgenommen - daher ist der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin heute zu Besuch in Berlin. Der Tag wird auch in Israel begangen - mit einem großen Rüstungsdeal.
Kriegsschiffe
© picture alliance / dpaBei den abgebildeten Schiffen handelt es sich um die Fregatte "Emden" (l.) und die Korvetten "Oldenburg" und "Braunschweig"
  • Israel kauft vier deutsche Kriegsschiffe im Wert von 430 Millionen Euro, die Verträge wurden heute in Tel Aviv unterzeichnet.
  • Die vier Korvetten sollen Gasfelder vor der israelischen Küste schützen. Die Schiffe werden mit israelischen Waffensystemen ausgerüstet.
Millionenschwerer Rüstungsdeal

Deutsche Waffenexporte an Israel sind nicht unumstritten. Zuletzt sorgte die Lieferung von hochmodernen U-Booten für Zündstoff. Nun soll ein weiteres Rüstungsgeschäft folgen - mit umfassenden Gegenleistungen an Israel.

Israel hat einen Vertrag zum Kauf vier deutscher Kriegsschiffe im Wert von 430 Millionen Euro unterzeichnet. Das israelische Verteidigungsministerium teilte mit, an der Unterzeichnungszeremonie in Tel Aviv habe unter anderem Andreas Burmester teilgenommen, Vorsitzender der Geschäftsführung von ThyssenKrupp Marine Systems.

Der Vertrag wurde einen Tag vor dem 50. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel abgeschlossen. Deutsche Waffenexporte an Israel sind umstritten. Seit Jahrzehnten wird Israel unabhängig von der jeweiligen Lage im Nahost-Konflikt mit Rüstungsgütern aus Deutschland versorgt. Die vier modernen Korvetten sollten der israelischen Marine zur Sicherung der Wirtschaftszone im Mittelmeer dienen, hieß es in der Mitteilung. Damit sind Gasfelder vor der Küste Israels gemeint. Deutschland werde mit 115 Millionen Euro etwa ein Drittel des Handels finanzieren. Die Schiffe sollten binnen fünf Jahren ausgeliefert werden.

Das israelische Verteidigungsministerium habe darauf bestanden, dass alle Waffensysteme auf den Booten aus israelischer Herstellung stammen. Damit sollten Aufträge in großem Umfang für die israelische Rüstungsindustrie gesichert werden. Die deutsche Werft habe sich zu Gegenkäufen in Israel im Wert von mehr als 700 Millionen Schekel (etwa 163 Millionen Euro) verpflichtet.

Der Leiter des israelischen Verteidigungsministeriums, Dan Harel, sprach von einer "äußerst wichtigen Vereinbarung". Sie werde Israels Fähigkeit zum Schutz der strategisch wichtigen Gasfelder "dramatisch verbessern".

Quelle: n-tv.de , dsi/dpa