Die Linke-Politikerinnen Annette Groth und Inge Höger wollen dieses Jahr nicht an der Gaza-Flotille teilnehmen. "So ein Erlebnis brauche ich kein zweites Mal", sagte Groth.

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© picture alliance / dpa/dpa-ZentralbildAnnette Groth berichtet nach ihrer Rückkehr von der Mavi Maramara im Juni 2010, was sie Schreckliches an Bord erleben musste.
Die internationale Flottille zum Bruch der Gaza-Blockade wird ohne Bundestagsabgeordnete der Linken in See stechen. Nach der baden-württembergischen Parlamentarierin Annette Groth hat nun auch die nordrhein-westfälische Abgeordnete Inge Höger erklärt, sich an einen entsprechenden Fraktionsbeschluss halten zu wollen.

Groth und Höger waren im vergangenen Jahr an Bord des türkischen Schiffes „Mavi Marmara“, das auf dem Weg nach Gaza von israelischen Soldaten gestürmt wurde. Dabei wurden neun Aktivisten getötet.

Nach Angaben der „Deutschen Initiative zum Bruch der Gaza- Blockade“ werden in diesem Jahr zehn Schiffe mit Hilfsgütern Kurs auf den palästinensischen Gaza-Streifen nehmen. Ein Schiff mit zehn deutschen Aktivisten soll am 27. Juni von Athen aus starten.

Höger sagte, sie habe sich wegen der Erfahrungen aus dem Vorjahr schon vor einem halben Jahr gegen eine erneute Teilnahme entschieden. „Ich brauche so ein Erlebnis wie damals kein zweites Mal.“

Trotzdem unterstütze sie das Projekt Gaza-Flotille. „Ich fände es auch gut, wenn Linke-Mitglieder mitfahren würden.“ Zuvor hatte bereits Groth erklärt, dass sie aus terminlichen Gründen auf eine Mitreise verzichten werde.

Die deutschen Initiatoren der Flottille hatten noch am Dienstag erklärt, sie seien noch in Verhandlungen mit Höger. Die Linksfraktion im Bundestag hatte vor zwei Wochen vor dem Hintergrund von Antisemitismus-Vorwürfen gegen Parteimitglieder einen Beschluss gefasst, der der Israel-Kritik Grenzen setzt und einer Teilnahme an der Gaza-Flottille eine Absage erteilt. Zehn bis 15 von 76 Abgeordneten boykottierten die Abstimmung allerdings.

dpa/pku