
Zwar bestätigten die Richter, dass ein Staat Minderjährige vor Schaden schützen müsse - deshalb dürfe der Staat aber nicht unbegrenzt entscheiden, welchen Ideen Kinder und Jugendliche ausgesetzt werden dürfen. In der Urteilsbegründung schrieb Richter Anthony Scalia, es sei keine "Tradition" in den USA, speziell den Zugang von Kindern zu Gewaltdarstellungen zu begrenzen. Er verwies stattdessen auf die Märchenbücher der Gebrüder Grimm, die ebenfalls reich an Gewalt sind. So töten Hänsel und Gretel die Hexe in einem Backofen, Schneewittchen stirbt beinahe an einer Vergiftung und den bösen Stiefschwestern von Aschenputtel werden die Augen von Tauben ausgepickt "Grimms Märchen sind in der Tat grimmig", so der Richter.
Bis zur höchsten Instanz
Das umstrittene Gesetz betraf Videospiele, in denen das "Töten, Verkrüppeln, Zerlegen" von Menschen sowie "sexuelle Angriffe" dargestellt werden. Ein Gericht hatte das Gesetz 2007 gekippt, diese Entscheidung wurde 2009 in höherer Instanz aber widerrufen. Der damalige kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger wandte sich daraufhin an den Supreme Court in Washington.
Die Richter betonten außerdem, dass die Industrie freiwillig ein Bewertungs-System für Computerspiele eingeführt hat und der Jugendschutz damit ausreichend gesichert ist. Anhand der Bewertung können Verbraucher und Ladenbesitzer erkennen, welche Videospiele ein größeres Ausmaß an Gewalt enthalten.
cf/AFP/DPA
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