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© Flickr/ Kool Cats Photography
Wegen der niedrigen Ölpreise haben nordamerikanische Öl- und Gaskonzerne wöchentliche Verluste in Höhe von bis zu zwei Milliarden Dollar zu verzeichnen, berichtet The Wall Street Journal unter Berufung auf Analytiker.

Nach Einschätzung des Instituts Wolf Research könnten Mitte 2017 über ein Drittel der amerikanischen Öl- und Gasproduzenten vom Markt verschwinden oder gar Bankrott gehen.

So haben nach Angaben der Anwaltskanzlei Haynes & Boone bereits mehr als 30 Kleinunternehmen, die im Ölgeschäft zusammen mehr als 13 Milliarden erwirtschafteten, ihre Insolvenz erklärt.

Viele Firmen seien trotz der übersättigten Märkte nicht bereit, ihre Ölproduktion zu reduzieren.

Den Energieunternehmen, die wegen des Öl-Booms hohe Kredite aufgenommen hatten, bleibe nichts anderes übrig, als auch weiter Öl für ihre Zinszahlungen zu fördern. Dies allerdings verschärfe die Krise noch mehr. Unternehmen wie Sandridge Energy Inc., Energy XXI Ltd. und Halcón Resources Corp. hätten im dritten Quartal 2015 mehr als 40 Prozent ihres Umsatzes allein zur Tilgung der Zinsen eingebüßt.

Je länger sich das Überangebot auf dem Ölmarkt halte, werde der Ölpreis weiter fallen. Und immer mehr Unternehmen würden ins Wanken geraten, betont das Blatt. Nach Meinung der Experten könnten einige Unternehmen diese Krise überstehen, falls sich die Ölpreise auf einem Stand von 50 Dollar pro Barrel stabilisieren können.

Nach Angaben der Zeitung prognostizieren die drei größten Investitionsbanken Morgan Stanley, Goldman Sachs Group Inc. und Citigroup Inc. jedoch einen weiteren Abfall der Ölpreise in kurzer Zeit bis auf einen Tiefpunkt von 20 Dollar. Morgan Stanley habe sogar einen Bericht veröffentlicht, der die gegenwärtige Situation als „die schlechteste für Ölpreise und Produzenten seit 1986“ bezeichnet.

Insgesamt würden die nordamerikanischen Öl- und Gaskonzerne wöchentlich bis zu zwei Milliarden Dollar verlieren, schreibt The Wall Street Journal unter Berufung auf die Consulting-Firma AlixPartners.

„Viele werden große Probleme bekommen“, zitiert das Journal Kim Brady, Restrukturierungsberater und Partner der Beratungsfirma Solic Capital.