Fleischlose Ernährung gilt als gesund. Eine neue Studie wirft jedoch die Frage auf, ob die Vorteile so groß sind wie von Vegetariern erhofft. Wissenschaftler der Universität Oxford haben Daten aus zwei britischen Langzeituntersuchungen ausgewertet und kommen zu dem Schluss, dass die Sterblichkeit (Mortalität) von Vegetariern und Fleischessern sich nicht wesentlich unterscheidet. Das bedeutet: Das Risiko zu sterben war im Verlaufszeitraum der Studie in beiden Gruppen in etwa gleich groß.
Kommentar:
An den Untersuchungen nahmen insgesamt 60.000 Personen teil. Ein knappes Drittel von ihnen aß regelmäßig Fleisch, ein weiteres Drittel ernährte sich vegetarisch, etwa 13000 nahm wenig Fleisch zu sich und gut 8000 Personen bevorzugten Fisch. Im Verlauf der Studie starben rund 5000 Teilnehmer. Die Gesamtsterblichkeit unabhängig von der einzelnen Todesursache war bei den verschiedenen Gruppen ungefähr gleich hoch, berichten Paul Appleby und seine Kollegen im Fachblatt American Journal of Clinical Nutrition (Band 103, Seite 218).
Kein einheitliches Bild bei den Todesursachen
Dagegen schwankte die Häufigkeit einzelner Todesursachen je nach Gruppe zum Teil erheblich, berichten die Forscher. Daraus ergibt sich jedoch kein einheitliches Bild. So waren Kreislaufleiden als Todesursache bei Fischessern erhöht (22 Prozent im Vergleich zu Fleischkonsumenten) und Krebs erniedrigt (um 18 Prozent). Krankheiten der Atemwege waren bei Wenig-Fleisch-Essern als Todesursache um 30 Prozent verringert.
Berücksichtigt wurden insgesamt 18 Todesursachen. Das Gesamtbild änderte sich auch kaum, wenn der Körpermasse-Index (Body-Mass-Index, BMI, ein Maß für Abweichungen des Körpergewichts von der Norm), das Geschlecht und das Rauchverhalten als möglicherweise verzerrende Faktoren aus den Daten „herausgerechnet“ wurden.
Verzicht aufs Fleisch soll sich auf Herz und Gefäße auswirken
Der Verzicht aufs Fleisch soll sich insbesondere auf Herz und Gefäße günstig auswirken, weil Vegetarier unter anderem weniger tierische Fette und Cholesterin zu sich nehmen. Doch die britische Studie bestätigt diese Annahme nicht - anders als eine amerikanische Untersuchung, die vor knapp drei Jahren im Fachblatt „Jama Internal Medicine“ veröffentlicht wurde.
Kommentar:
- Krebstherapie: Mit Fett gegen Tumoren
- Ende des “Fettarm-Mythos”: Harvard rehabilitiert das Fett
- Die Wahrheit über gesättigte Fette
- Die Landwirtschaft brachte den Krieg
- Food Inc. Was essen wir wirklich?
- Fett macht glücklich
- Die unterschätzten Gefahren von Aspartam
- Paleo-Diät: Essen wie Familie Feuerstein
- Fett ist der Feind - von wegen!
Teilnehmer dieser „AHS-2“-Studie waren gut 70.000 Siebenten-Tags-Adventisten. Die Vegetarier (und Veganer) unter ihnen hatten im Vergleich zu Fleischessern eine um zwölf Prozent geringere Sterblichkeit. Bedeutsam für diesen Unterschied war insbesondere eine geringere Häufigkeit von tödlichen Herz- und Gefäßleiden. Bei Krebskrankheiten gab es dagegen keinen wesentlichen Unterschied.
Welcher der beiden Studien kann man trauen? Möglicherweise unterscheiden sich die untersuchten Gruppen - amerikanische Freikirchler und Briten - in ihrem Lebensstil so stark, dass auch das die Unterschiede mit erklären kann.
Hier wird laufend die vegetarische Ernährung angeprangert. Die Wissenschaftler ändern ihre Meinungen über Ernährung alle paar Jahre, deshalb wird der jetzige Stand auch nicht der Letzte sein.
Im übrigen haben Vegetarier nicht unbedingt ihr eigenes Wohl im Auge, sondern genau wie ich, das Wohl der Tiere und der Umwelt.
Mir ist es im Prinzip egal, ob ich nun ein Jahr länger oder weniger lebe. Es ist mir aber nicht egal, dass unzählige Tiere leiden müssen, weil Menschen glauben, dass nur der Konsum von viel Fleisch glücklich macht, dem ist nähmlich nicht so.
Fakt ist auch, dass sich durch vegetarische Ernährung, der Blutdruck und der Cholesterinspiegel, sowie die Nierenwerte bessern.