Isländische Politiker wollen den Zugang zu Tabak einschränken. Zigaretten soll es in Zukunft nur noch auf Rezept geben.
Rauchende Frau
© ColourboxIsländische Politiker wollen den Zugang zu Zigaretten einschränken.
Im Kampf gegen das Rauchen schlagen Politiker aus Island einen radikalen Weg ein. In einem Gesetzentwurf fordern Abgeordnete des isländischen Parlaments Althing, Tabak künftig nur noch in speziell lizensierten Apotheken zu verkaufen. Aus Kiosken, Supermärkten und Duty-Free-Shops würden Zigaretten vollständig verschwinden. Zehn Jahre nach Einführung des Gesetzes soll Tabak nur noch mit ärztlichem Rezept erhältlich sein.

Die frühere Gesundheitsministerin Siv Fridleifsdottir führt die aktuelle Gesetzesinitiative an. Abgeordnete von fünf Parteien unterstützen den Vorschlag. Die Gesellschaft müsse aufwachen und Aktionen gegen das Rauchen unternehmen, zitierte die Online-Ausgabe der Tageszeitung Frettabladid die Initiatorin Fridleifsdottir.

Rauchen erst ab 18 erlaubt

Island war das erste Land der Welt, das Tabakpackungen aus den Auslagen von Geschäften verbannte. Inzwischen ist eine Handvoll Staaten dem Vorbild gefolgt. In dem Inselstaat ist die Abgabe von Zigaretten an unter 18-Jährige verboten, ebenso das Rauchen in öffentlichen Gebäuden, Verkehrsmitteln und in Gaststätten, Bars und Clubs. Trotzdem greifen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation 25 Prozent der Isländer regelmäßig zum Glimmstängel.

kla