Manche Pinguinarten sind ein Leben lang ihrem Partner treu. Doch von Zweisamkeit keine Spur, bemerken Biologen, nachdem sie die Tiere mit Sendern verfolgt haben.
felsenpinguine
Felsenpinguine
Felsenpinguine (Eudyptes chrysocome) pflanzen sich von Jahr zu Jahr mit dem gleichen Partner fort, doch außerhalb der Paarungssaison gehen sie getrennte Wege - und bringen dabei mitunter ganz erhebliche Distanzen zwischen sich und ihre bessere Hälfte: Bis zu 2500 Kilometer können dann zwischen ihren jeweiligen Aufenthaltsorten liegen, ergab jetzt eine Studie von Biologen um Jean-Baptiste Thiebot vom National Institute of Polar Research in Tokio.

Das Team hat dazu 16 Tiere einer Brutkolonie auf den Falklandinseln mit GPS-Sensoren ausgestattet und die Wanderrouten der Tiere verfolgt. Im Schnitt trennten die Pärchen etwa 600 Kilometer, wenn sie während der Wintersaison unterwegs waren. Nur rund 20 bis 30 Tage im Jahr verlebten sie gemeinsam. Männlein und Weiblein bevorzugen aber offenbar ganz ähnliche Lebensräume in ihrem Winterquartier, an der räumlichen Trennung können folglich nicht unterschiedliche Vorlieben bei der Auswahl verantwortlich sein, so die Forscher. Warum die Tiere ihre Reise nicht gemeinsam machen, wissen Thiebot und Kollegen nicht.

Bemerkenswert ist dabei die Fähigkeit der Pinguine, sich am richtigen Ort und zur richtigen Zeit zur Paarung wieder einzufinden. Die Daten verraten, dass beide Partner nahezu zeitgleich wieder auf den Falklandinseln auftauchten, die Männchen kamen dabei im Schnitt sechs Tage vor ihren Weibchen an und blieben auch sechs Tage länger.