Riedering - Das Gewitter in der Nacht hat für überschwemmte Straßen und Keller gesorgt - besonders schwer hat es erneut Riedering und Söchtenau getroffen. Verletzte gab es zum Glück nicht.
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Kreisbrandrat Sebastian Ruhsamer sprach von rund 150 Einsätzen, die von den Landkreiswehren (großräumig alarmiert) abzuarbeiten waren. Insgesamt waren 37 Feuerwehren mit 50 Fahrzeugen im Einsatz. 550 bis 600 Kräfte kämpften gegen die Folgen des Unwetters, so Kreisbrandrat Ruhsamer.

In Riedering stand das Wasser zum Teil bis zu 1,40 m Höhe im Ortskern. Ebenfalls betroffen: Söchtenau und Schwabering sowie die Ortsdurchfahrten Neubeuern, Thansau und Bad Feilnbach. Die Staatsstraße 2089 bei Bad Aibling wurde in beiden Richtungen zwischen Bad Feilnbach und Torfwerk Feilnbach wegen Überflutung gesperrt. Mittlerweile sind keine Straßensperren mehr bekannt.

Besonders schwer traf es Erlach im Riederinger Gemeindebereich. Hier wurde ein kleiner Bach zum reißenden Fluss und überschwemmte eine ehemalige Mühle. Selbst Autos wurden von der Flutwelle mitgerissen.

Auch in München und im Salzburger Land hat das Unwetter für überflutete Straßen und Keller gesorgt. In Großgmain (Salzburger Land) musste die Feuerwehr Keller auspumpen. Glimpflich davon kam indes das Berchtesgadener Land. Hier war die Feuerwehr kaum gefordert, half aber beim Auspumpen verschiedener Keller in Großgmain.

Zwar gab es im Landkreis Traunstein auch heftige Regenfälle, diese blieben aber ohne schwere Folgen. "Unsere Feuerwehren hatten zum Glück nicht viel zu tun", erklärt Kreisbrandrat Hans Gnadl. "Größere Schäden durch Überflutungen gab es hier nicht." Laut Peter Volk, Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis Traunstein musste bis Donnerstagnachmittag lediglich die Feuerwehr Seebruck zweimal ausrücken. Bei beiden Einsätzen wurde Wasser aus überfluteten Kellern abgebumpt.

Pegelstände stark angestiegen

Die Pegel von Inn und Mangfall sind deutlich angestiegen. Wie der stellvertretende Leiter des Hochwassernachrichtendienstes in Rosenheim Carol Ferenczi am Donnerstagmittag zu Radio Charivari sagte, sei inzwischen Meldestufe 1 erreicht. Der Pegel der Mangfall stieg am Messpunkt in Rosenheim von 100 auf 230 Zentimeter. Der Inn stieg um 40 Zentimeter. Auch bei vielen Seen in der Region ist der Pegel über Nacht deutlich gestiegen - beim Simssee waren es über 30 Zentimeter. Wie Ferenczi sagte, habe es in den letzten 24 Stunden 70 Liter pro Quadratmeter geregnet.

401 Notrufe

Die Integrierte Leitstelle Rosenheim war in der Nacht voll besetzt und nahm zwischen 0 und 7.35 Uhr 401 Anrufe entgegen. Feuerwehr und THW mussten in der Nacht Sandsäcke füllen, um Straßen und Häuser in Riedering zu schützen. In manchen Kellern stand das Wasser zwei Meter hoch. Straßen wurden unterspült und Hänge rutschten ab - die Zuwege waren für die Rettungskräfte nur schwer passierbar. Bislang ist noch nichts von Verletzten bekannt.

Wegen der Aufräumarbeiten nach dem Sturm werden bestimmte Bereiche von Happinger Au-See, Florian-See und sowie der Badeplatz in Pitzing zunächst weiter gesperrt bleiben. Wie Markus König vom Stadtplanungsamt Rosenheim zu Radio Charivari sagte, werde derzeit versucht, den Parkplatz und die Liegewiese am Happinger Au-See freizuschneiden. Wenn alles gut läuft, könnten diese Bereiche zum Wochenende wieder frei gegeben werden. Der Florian-See wird zu Beginn der kommenden Woche wieder frei gegeben.

Erst vor einer Woche war Riedering von dem schweren Unwetter getroffen worden. Am Mittwoch war ein Mann an den Folgen seiner schweren Verletzungen gestorben. Ein Baum war auf ein Gartenhäuschen gestürzt in dem der Mann arbeitete und drückte dieses ein.Er musste von Feuerwehrkräften aus dem Häuschen und unter dem Baum heraus befreit werden.