Die Nachfrage nach Druckversionen von Zeitschriften für Männer ist in Russland merklich zurückgegangen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Vertreiber von Druckerzeugnissen, Alexander Oskin, dem Radiosender RSN.
Playboy,Nacktmagazine,Pornografie
© AFP 2016/Ronaldo Schemidt
Ihm zufolge sind die Auflagen der Zeitschriften Men’s Health, Maxim und Playboy allein im Jahr 2015 um fast 20 Prozent gesunken. Oskin verwies darauf, dass Zeitschriften für Männer wie etwa Playboy und Penthouse im Westen ihre Druckauflagen allmählich verringern und zu Online-Ausgaben übergehen. Diese Tendenz sei auch für Russland typisch, so Oskin.

„Ein jedes Periodikum kann heute nur in dem Fall ein zweites Leben erhalten und sich entwickeln, wenn Papier erfolgreich in Verbindung mit dem Digitalsystem verwendet wird. Die beiden Formen dürfen sich nicht überschneiden, sondern müssen einander ergänzen“, so Oskin.

Die Auflage der russischen Version der Zeitschrift Maxim ist laut Chefredakteur Alexander Malenkow in einem Jahr von 160.000 auf 130.000 Exemplare gesunken.

Malenkow bewertet diese Tendenz negativ. „Im Telefon gibt es einen sekundenschnellen Einblick in einen Informationsinhalt, und dessen Konsum erfolgt nur mit Unterbrechungen. Deshalb bringen wir kurze Artikel, die mit je einem Bild versehen werden. Das ist schon Informations-Fastfood“, erläuterte der Chefredakteur.

Wie der Penthouse-Verleger Mitte Januar bekanntgegeben hatte, wird die Zeitschrift nicht mehr auf Papier erscheinen.
Das US-Magazin Playboy hat seit Jahresanfang auf die Publikation von Fotos nackter Frauen verzichtet und das Altersrating „13+“ erhalten. Im März-Heft, das am 12. Februar in den Verkauf gekommen ist, gibt es keine Bilder von nackten Frauen mehr.