Offenbar scheint die Geschichte über die Apollo-10-Astronauten, die auf der Rückseite des Mondes eine geheimnisvolle »Musik« gehört haben sollen, die NASA ziemlich zu beschäftigen. Anstatt wie sonst bei derartigen Gerüchte, es kategorisch zu ignorieren, trat sie nun schnell an die Öffentlichkeit und erklärte den Zwischenfall mit einer rationalen Begründung.
Apollo 9
© NASAApollo 9
Nachdem in den vergangenen Tagen in den Medien darüber berichtete wurde, dass dieser mysteriöse Vorfall noch bis vor kurzem unbeachtet in den NASA-Archiven lag und in einer der nächsten Folgen der Serie »NASA's Unexplained Files« des US-Senders »Science Channel« behandelt werden soll, wird es in der Öffentlichkeit hitzig diskutiert (wir berichteten). Demnach soll sich nur etwa zwei Monate vor der historischen Mondlandung von Apollo 11 etwas Seltsames auf der Rückseite des Mondes abgespielt haben, was die Astronauten von Apollo 10 als eine »seltsame Musik wie aus einer anderen Welt« beschrieben, die sie über das Radio des Apollo-Moduls empfingen, als sie die Rückseite des Mondes umkreisten.


Nun schaltete sich die US-Raumfahrtbehörde ungewöhnlich schnell in diese Debatte ein und verkündete, dass dieses seltsames Geräusch, das von den Astronauten als »Weltraum-Musik« empfunden wurde, nichts anderes als simple Funkstörungen gewesen sein sollen. Dabei verweist die NASA auf das 1974 erschienene Buch Carrying the Fire: An Astronaut’s Journeys des Apollo-11-Astronauten Michael Collins, der sich darin zu dieser »Musik« äußerte. Collins hätte in seinem Buch eindeutig klargestellt, dass auch er diese rätselhaften Töne während seiner Umrundung der Mondrückseite vernommen habe, doch nach seiner Rückkehr zur Erde wäre er von den Experten aufgeklärt worden, dass sie nichts Außergewöhnliches darstellten, sondern simple Funkstörungen gewesen wären. Dadurch hervorgerufen, dass sich das Bordradio des Lande- und Kommandomoduls gegenseitig störten. Die NASA bestreitet auch, dass die Akten sowie Audioaufnahmen dieser Mission erst im Jahre 2008 freigegeben worden wären, sondern dass diese Informationen tatsächlich bereits seit 1973 zur Verfügung standen.

Da fragt man sich doch, wieso waren dann nicht zumindest die Astronauten von Apollo 11 auf diese »Funkstörungen« vorbereitet worden? Sie wurden doch während ihres Trainingsprogramms auf sämtliche Möglichkeiten geschult, die ihnen visuell und auditiv begegnen könnten. Und dass die NASA auf Collins‘ Buch verweist, um es als schlichte Funkstörungen bestätigen zu lassen, ist wohl kaum ein ernstzunehmender Beleg. Collins hat im Grunde nur das wiedergegeben, was ihm zuvor von der NASA als Erklärung angeboten wurde. Und so bleibt die Sache, wie schon so oft, ein Fall für die »NASA-Verschwörungsakte«, denn nur sie kennt die Wahrheit und nur sie kann sich selber widerlegen.

Die Aussagen und Argumente gegen die Weltraumbehörde waren, sind und werden wohl immer nur Verschwörungstheorien bleiben, solange nicht endlich ein hoher Offizieller der NASA sein Schweigen bricht und an die Öffentlichkeit tritt - obwohl, selbst dann gäbe es wohl einen »Plan B«, um ihn unglaubwürdig zu machen ...