Wer dick ist, ist nicht zwangsläufig krank und wer schlank ist nicht immer gesund. Forscher entdeckte jetzt ein Gen, das für einen geringen Fettanteil im Körper zuständig ist, aber ebenso empfänglich für Diabetes und Herz-Krankheiten macht.

Bis heute dachten wir immer schlanke Menschen habe ein geringeres Risiko an Diabetes oder Herzkrankheiten zu leiden, aber falsch gedacht. Internationale Wissenschaftler haben jetzt entdeckt, dass das Gen was für ein geringen Körperfett- Anteil steht auch Diabetes und Herzkrankheiten fördern kann. Diese Forschungsergebnisse würden dann auch erklären warum nicht alle schlanken Menschen gesund sind.

Im Gegenzug würde es auch erklären warum nicht alle dicken Menschen zwangsläufig krank sind. Durch die neuen Forschungsergebnisse wollen die Wissenschaftler zielgenauere Behandlungen entwickeln und Tipps zu einem gesünderen Lebensstil als Vorbeugung erarbeiten. Gerade schlanke Männer leiden unter dem Gen, da sie besonders oft an Herz- Kreislauf- Erkrankungen oder Diabetes leiden.

Daten von 76.000 Probanden ausgewertet

Das Team der internationalen Wissenschaftler wertete im Vorfeld Daten aus 26 unterschiedlichen Studien aus. An den Untersuchungen waren Institute aus mindestens zehn verschiedenen Ländern beteiligt. Rechnet man alle Probanden der unterschiedlichen Studien zusammen, werteten die Forscher Erbanlagen von 76.000 Personen aus. Die Wissenschaftler stießen eher zufällig auf das Gen, eigentlich waren sie auf der Suche nach einem Gen dass das Körperfett beeinflusst.

Dabei entdeckten die Forscher das GEN IRS1. Dieses Gen wurde in der Vergangenheit mit Diabetes Typ 2 und Herzkrankheiten in Verbindung gebracht, nun fanden die Wissenschaftler ebenfalls heraus, dass das Gen auch für einen geringen Körperfettanteil zuständig ist. Die Forscher gehen davon aus, das Menschen mit dieser Gen- Variante weniger fähig sind, Fett sicher unter der Haut zu speichern, sondern sie lagern das Fett an Organen ab, wo es deren Funktion behindert.

Männer stärker betroffen

Auffällig war, dass vor allem Männer stärker von dem Gen betroffen waren, das könnte daran liegen, dass die Körperfett- Verteilung bei den Geschlechtern unterschiedlich ist. Allerdings sollte man sich davor hüten die Gene für Krankheiten oder Übergewicht verantwortlich zu machen. Zwar spielen die Gene mit rein, allerdings sind Essverhalten und körperliche Bewegung auch entscheidende Faktoren für Übergewicht oder Krankheiten.

An Untergewicht leiden in Deutschland im Moment 2,1 Prozent der Erwachsenen. 46,5 Prozent der Deutschen verfügen über ein Normalgewicht. An leichtem Übergewicht leiden immerhin schon 36, 7 Prozent der Erwachsenen. An starkem Übergewicht leiden hierzulande 14,7 Prozent der Menschen. Ob ein Mensch übergewichtig ist oder nicht wird anhand des Body- Mass- Indexes errechnet.