Am Samstag kam es in Hannover zu einer Demonstration gegen die beiden Freihandelsabkommen CETA und TTIP. Mehrere Verbände hatten zu den Protesten aufgerufen.

Hannover TTIP
© dpaDemonstranten sammeln sich am 23.04.2016 in Hannover. (Foto: dpa)
In Hannover haben am Samstag nach Polizeiangaben rund 35.000 Menschen gegen das geplante Handelsabkommen TTIP zwischen der Europäischen Union und den USA demonstriert. Sie zogen vom zentralen Opernplatz friedlich durch die Straßen der Landeshauptstadt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Veranstalter sprachen auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter von 90.000 Teilnehmern.

In Hannover werden am Sonntag US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Eröffnung der Hannover-Messe erwartet. Beide warben am Samstag in Interviews für das Freihandelsabkommen.


EU-Kommissarin Cecilia Malmström äußerte sich gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland verwundert über die breite Ablehnung von TTIP in der deutschen Bevölkerung. „Ehrlich gesagt finde ich es ein wenig seltsam, dass der größte Widerstand gegen das TTIP-Abkommen ausgerechnet aus Deutschland kommt, einem wirtschaftlich sehr erfolgreichen Staat“, sagte Malmström. Es falle ihr nicht leicht, die Angst in Deutschland zu verstehen. Insgesamt sei in Europa eine Mehrheit der Bevölkerung für TTIP.


Kommentar: Wer für TTIP hat wahrscheinlich nicht mehr alle Tassen im Schrank.


Einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Umfrage zufolge lehnt jeder dritte Deutsche das geplante Freihandelsabkommen komplett ab. Zu den Protesten in Hannover hatte ein breites Bündnis von mehr als 20 Verbänden aufgerufen. Die Veranstaltung richtet sich nicht nur gegen das Abkommen zwischen der Europäischen Union und den USA, sondern auch gegen das schon fertig verhandelte Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada, Ceta.