SpaceX Launch Rocket
SpaceX ist es nach viel Mühe gelungen, eine Raketenstufe heil zurück zur Erde zu bringen. Die Frage ist nun, wie wirtschaftlich das ist.

Es war ein toller Trick: Nach zahlreichen Misserfolgen ist es der privaten Weltraumfirma SpaceX endlich gelungen, die erste Stufe ihrer Falcon-9-Rakete nach dem Start weitgehend unversehrt auf den Boden zu holen - inklusive aufrechter Landung auf einer schwimmenden Plattform vor der Küste Floridas.

So beeindruckend diese technische Meisterleistung auch ist - noch lässt sich gar nicht sagen, ob damit Raketen künftig wirklich vernünftig wiederverwendet werden können. SpaceX muss nämlich erst noch beweisen, ob eine zur Erde zurückgekehrte Falcon-Stufe so wiederaufgearbeitet werden kann, dass sie die notwendigen Voraussetzungen für den nächsten Flug erfüllt. Auch weiß noch niemand, wie viel das genau kosten wird.

Die Landung der Falcon-Stufe glich einem Balanceakt

Die Landung auf See war bereits eine wagemutige Angelegenheit. Lars Blackmore, Mitglied des SpaceX-Teams, das für die Steuerungstechnik des Rückholsystems verantwortlich zeichnet, mit dem die Falcon-Stufe landete, vergleicht den Vorgang mit dem "Balancieren eines Besenstiels auf der Hand, während man in einem Sturm auf einem Trampolin steht".

Bevor SpaceX die Landung gelang, hatte Blackmore eingeräumt, dass das Raktenrecycling an sich zu einer größeren Herausforderung werden könnte. Man müsse die Stufe erst wieder einsatzklar machen. "Das grundsätzliche Problem der Wiederverwendbarkeit betrifft nicht nur die Landung." Nach dem Absetzen des Triebwerks müsse geklärt werden, was zu tun ist, um neue Starts zu erlauben.

SpaceX hatte zuvor mitgeteilt, das Unternehmen erwarte, seine Raketen ohne größere Renovierungsarbeiten wiederverwenden zu können. Allerdings kommt es bei jedem Start zu extremen Temperaturfluktuationen, Druckveränderungen und Vibrationen, die zu Beschädigungen führen können, die erst repariert werden müssen.

SpaceX will seine Triebwerke anpassen

Die Geschichte der Weltraumfahrt zeigt, dass das ganz schön teuer sein kann, insbesondere, wenn die Ladung wertvoll ist. Das Space Shuttle der NASA war bekanntlich so gebaut worden, dass es sich größtenteils wiederverwenden lässt. In der Realität sah das aber etwas anders aus: Größere Reparaturen und intensive Inspektionen waren vor jedem neuen Start zwingend notwendig. Das sorgte dann dafür, dass die Kosten für jede Mission zwischen 450 Millionen und 1,5 Milliarden Dollar lagen.

Ganz so teuer wird es bei SpaceX nicht. Die erste Stufe einer Falcon 9 kostet 60 Millionen Dollar. Entsprechend würde auch die Reparatur deutlich billiger als beim Space Shuttle. SpaceX will seine Triebwerke zudem so anpassen, dass sie besonders leicht wiederverwendet werden können. Blackmore und sein Team arbeiten daran. "Wir wollen so viele Teile wie möglich retten und die Landung immer effizienter machen, so dass wir sie mehr wiederverwenden können als je zuvor", hofft er.

(Will Knight) / (bsc)