Die Arbeiten an einem russischen Atomantrieb für Weltraumraketen kommen voran. Einzelne Komponenten werden bereits auf der Erde getestet. Die Energieanlage, mit der ein Raumschiff etwa in sechs Wochen den Mars erreichen kann, soll frühestens in vier Jahren zum Probeflug ins All geschickt werden.

Russland Raumfahrt
© Sputnik/ Russian Defense Ministry
Der erste Testflug in den Weltraum sei für die 2020er Jahre geplant, teilte Dmitri Markow, Direktor des zuständigen Forschungsinstituts für Reaktormaterialien in der Ural-Stadt Saretschny, am Dienstag laut russischen Medien mit.

Es handle sich um „eine Energieanlage der Megawatt-Klasse, die interplanetare Schiffe auf gute Geschwindigkeiten beschleunigen kann“, sagte Markow. Sein Institut habe bereits Brennstäbe für den neuen Raketenantrieb getestet und bereite sich auf Bodentests vor.

Russland hatte sich 2008 vorgenommen, einen nuklearen Raketenmotor zu bauen, mit denen Menschen zu entlegenen Planeten fliegen könnten. Laut Sergej Kirijenko, dem Chef der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, bräuchte ein bemanntes Raumschiff mit Atomantrieb vier bis sechs Wochen, um den Mars zu erreichen, und damit nur ein Viertel der Zeit, die mit einem üblichen Triebwerk benötigt würde.

Nuklear angetriebene Raumfahrzeuge hat es bereits in der Sowjetunion gegeben. Von 1970 bis 1988 hatte die Sowjetunion 32 mit einer thermoelektrischen atomaren Energieanlage ausgestattete Apparate ins All geschickt.