Manche Elefantenjäger schrecken nicht davor zurück, auch Menschen zu töten. Es ist nicht das erste Mal, dass Ranger im Garamba Nationalpark im Kongo sterben.
Elefanten
© AFPElefantenfamilie im Garamba Nationalpark am 7. Februar 2016
Bei der Jagd auf Elefanten haben Wilderer im Garamba Nationalpark im Kongo drei Ranger getötet und zwei weitere verletzt. Das sagte die Sprecherin der Naturschutzorganisation "African Parks", Lindsey Tainton. Unter den Verletzten sei der schwedische Leiter des Nationalparks, Erik Mararv. Er werde in Südafrika behandelt.

"Wir sind zutiefst bestürzt über den jüngsten Verlust", sagte der Geschäftsführer von African Parks, Peter Fearnhead zu dem Vorfall, der sich bereits am Samstag ereignete.

In dem Schutzgebiet kommt es immer wieder zu Schießereien mit illegalen Elefantenjägern. Im Oktober 2015 hatte der Garamba-Nationalpark berichtet, dass Wilderer drei Ranger und einen Soldaten getötet hatten . Insgesamt sind laut Fearnhead im vergangenen Jahr fünf Mitarbeiter und drei Soldaten, die mit den Umweltschützern arbeiteten, von Wilderern getötet worden.

Für den Garamba Nationalpark sind insgesamt etwa 140 Rangers und 60 Soldaten tätig. Laut der Organisation "African Parks" sank die Zahl der Elefanten im zentralafrikanischen Kongo seit 1970 von 22.000 auf 5000.

Erbgut-Analyse zeigt Wilderei-Hotspots

Der Handel mit Elfenbein wird von international agierenden Banden betrieben. Tonnenweise verschiffen sie das Material von Afrika nach Übersee - hauptsächlich nach Asien, über die Route landet es aber auch in westlichen Staaten. Die meisten Tiere sterben in zwei großen Gebieten Afrikas, wie Forscher 2015 mit DNA-Analysen beschlagnahmten Elfenbeins herausgefunden haben:
  • Über 85 Prozent des Elfenbeins von Waldelefanten stammte demnach aus dem sogenannten Tridom, einem geschützten, 140.000 Quadratkilometer großen Gebiet im Westen Afrikas. Es liegt an der Grenze von Gabun, der Republik Kongo, Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik.
  • Das Elfenbein der Savannen-Elefanten kam dagegen zu mehr als 85 Prozent aus Ostafrika, einem Gebiet, das sich vom Selous Game Reserve im Südosten von Tansania zum Niassa Reserve im Norden von Mosambik erstreckt.
Die Wissenschaftler hofften damals, dass präzise Informationen über die Herkunft des Elfenbeins helfen, gezielt den Druck auf die Behörden der jeweiligen Regionen zu erhöhen, um illegale Tötungen zu unterbinden. Klar ist aber auch: Wilderer ziehen weiter, wenn die Jagd in einzelnen Gebieten erschwert wird - und sie schrecken nicht davor zurück, auch Menschen zu töten.

Im Januar 2016 starb beispielsweise auch ein britischer Naturschützer , der die illegale Jagd von einem Helikopter aus dokumentieren wollte, nachdem er von Wilderern beschossen wurde.