Die Transplantation von Inselzellen kann bei Diabetikern ein Absinken des Blutzuckers verhindern. Das haben Forscher der Northwestern University in Chicago herausgefunden. Die Ergebnisse einer klinischen Phase-III-Studie sollen einen Durchbruch bei der Behandlung von Typ-1-Diabetes bringen. Eine lebenslange Versorgung der Patienten mit Insulin könnte damit überflüssig werden - allerdings muss auf andere Medikamente zurückgegriffen werden.
Insulinspritze, Diabetes
© Syda Productions/fotolia.comIn Zukunft könnte die Insulinausschüttung möglicherweise auch durch Licht gesteuert werden.
Berlin - An der Studie nahmen 48 Patienten mit Typ-1-Diabetes teil, die trotz medizinischer Betreuung immer wieder Probleme mit zu niedrigen Blutzuckerwerten hatten. Bei allen wurde eine Transplantation von Inselzellen durchgeführt. Dafür werden gesunde Zellen der Bauchspeicheldrüse eines verstorbenen Spenders verwendet. Der Eingriff ist nur gering invasiv: Eine schwere Operation muss nicht durchgeführt werden. Die Spenderzellen werden gereinigt, bearbeitet und mithilfe eines Katheders im Bauch in die Portalvene des Empfängers eingebracht. Die Vene transportiert die Zellen dann über das Blut vom Darm in die Leber.

Nach dem Eingriff begannen die transplantierten Beta-Zellen innerhalb kurzer Zeit, selbst Insulin zu produzieren. Je nach Patient dauerte der Start der Produktion allerdings einige Tage, so die Forscher. Bis dahin sei weiterhin die Verabreichung von Insulin nötig gewesen.

Patienten, die auch 75 Stunden nach der ersten Transplantation noch Insulin brauchten, erhielten weitere Spenderzellen. Bei jedem zweiten Teilnehmer war ein solcher zweiter Eingriff erforderlich. Ein Patient erhielt danach auch noch eine dritte Dosis.