Die Nato rückt immer näher an die russische Grenze heran, was laut dem US-Politikwissenschaftler und Russland-Experten Stephen Cohen die Kooperation mit Moskau untergräbt.
Militär
© Flickr/ SHAPE NATO
Die von den USA angeführte Allianz vergrößert in unmittelbarer Nähe der russischen Grenzen rasant ihre Macht zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Unter diesen Bedingungen ist die Reaktion Moskaus, das Flugzeuge zur Überprüfung eines sich unweit des Militärstützpunktes in Kaliningrad befindlichen US-Kriegsschiffes schickt, nicht verwunderlich, so Cohen.


Kommentar: Und gerechtfertigt...


Dabei werfen Washington und Brüssel Moskau Provokationen gegenüber der NATO vor, selbst verstärkten sie aber deutlich ihre Militärpräsenz in Osteuropa. In diesem Fall sei gerade die Allianz der Provokateur, so der Experte weiter.

„Dieses Vorgehen der Nato kann die Bevölkerung von Russland an die Invasion von Nazideutschland im Jahr 1941 erinnern - das letzte Mal, als solche feindlichen Kräfte an den Grenzen des Landes zusammengezogen wurden“, betont Cohen.

Die Frage besteht darin, inwieweit die Nato und die USA gezielt einen Krieg gegen Russland anstreben, ob ihr Vorgehen bewusst ist oder sie unbewusst vorgehen, quasi „in einem Traum“, sagt der Experte abschließend.

Zuvor hatte der neue Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, Curtis Scaparrotti, die Mitglieder der Allianz dazu aufgerufen, immer bereit zu sein, den Bedrohungen seitens des „wieder auferstehenden Russland“ Widerstand zu leisten. Dabei hat Moskau wiederholt betont, dass es nicht an einem Anheizen der Konfrontation interessiert sei. Dabei sei es aber bereit, eine angemessene Antwort auf das Vorgehen des Westens zu geben.