In Russland kann in absehbarer Zeit eine Passagierdrohne entwickelt werden, wie die Zeitung "Iswestija" am Freitag schreibt. An der Ausarbeitung ist die Gruppe AeroNet von der Nationalen Technologischen Initiative (NTI) beteiligt.

Flugtaxi
© AFP 2016/ David Mcnew
Die Entwickler von der Firma Aviaton betonten in diesem Kontext, dass die neue Flugmaschine, die den Namen SerVert bekommen soll, künftig beispielsweise als Flugtaxi eingesetzt werden könnte. Das Höchstabfluggewicht der künftigen Passagierdrohne soll bis zu 1250 Kilogramm, die maximale Flugweite bis zu 1000 Kilometer betragen.

Wie der Aviaton-Generaldirektor Awtandil Chatschapuridse sagte, würden die Drohnen mit einem Computerprogramm ausgestattet, welches die Flüge für Flugleitern auf der Erde steuerbar macht. Ein Aviaton-Mitarbeiter teilte zudem mit, dass die SerVert-Maschinen keine richtigen Flugplätze bräuchten. Für den Start bzw. die Landung sei nur eine Fläche etwa 30 Quadratmeter nötig.

„Das SerVert-Projekt hat sehr gute Aussichten als Flugtaxi, besonders wenn man den Mangel an Flugplatzinfrastruktur bedenkt“, sagte der AeroNet-Leiter Sergej Schukow. Auch außerhalb von Großstädten, auf dem Lande würden die SerVert-Drohnen sehr gefragt, vermutete er.

Für den Bau der ersten SerVert-Maschine sind nach seinen Worten etwa 1,5 Milliarden Rubel (umgerechnet etwa 20 Millionen Euro nach dem aktuellen Wechselkurs) nötig. AeroNet wäre nach seinen Worten bereit, 70 Prozent dieser Summe bereitzustellen. Sollten die SerVert-Drohnen serienmäßig gebaut werden, würde der Preis pro Maschine zwischen 700.000 und einer Million US-Dollar liegen.

Der Einsatz von Drohnen in Russland könnte noch bis zum Jahr 2020 genehmigt werden. Ab diesem Zeitpunkt könnten SerVert-Maschinen als Lufttaxis eingesetzt werden, wie der von AeroNet-Experten vorbereitete Plan vorsieht.

Nach Angaben der Firma GLONASS werden in Russland jedes Jahr etwa 30.000 sogenannte kleine pilotenlose Flugsysteme verkauft, wobei ihr Absatz jedes Jahr um fünf bis zehn Prozent zulegt. Bis 2025 könnten insgesamt bis zu 2,5 Millionen solche Drohnen in Umlauf kommen. Dadurch könnte der russische Drohnenmarkt drei bis fünf Prozent vom globalen Markt erreichen, vermutete ein GLONASS-Sprecher.