
Korrekturhinweis: In der ursprünglichen Version dieser Meldung wurde behauptet, die beiden die beschriebenen Tsunamis verursachenden Astreoideneinschläge, hätten sich vor drei und sechs Millionen Jahren ereignet. Diese Angabe war leider falsch. Richtig ist, dass die beiden Ereignisse jeweils rund drei Millionen Jahre nacheinander stattfanden. Ich habe dies im folgenden Text korrigiert. Wie das Team um J. Alexis Palmero Rodriguez vom Planetary Science Institute (PSI) aktuell im Fachjournal Nature (DOI: 10.1038/srep25106) berichtet, entdeckten die die ausgedehnten Sedimentablagerungen in den nördlichen Ebenen des Mars und schließen darauf, dass die beiden Tsunamis von zwei voneinander unabhängigen Asteroideneinschlägen im Abstand von rund drei Millionen Jahren zueinnader verursacht worden waren.Anhand der Merkmale Sedimente schätzen die Forscher, dass die Wellen eine Höhe von bis zu 120 Metern erreichten und ihr Wasser viele hundert Kilometer ins Landesinnere transportierten.
„Seit bald einem Vierteljahrhundert ist es nicht gelungen, stetige Küstenlinienmerkmale entlang gemeinsamer Höhenlinien auf dem Mars zu finden, weshalb einige Forscher an der Hypothese eines einstigen ausgedehnten Marsozeans vor rund 3,4 Milliarden Jahren zweifeln“, erläutert Rodriguez. „Unsere Entdeckung liefert nun eine vergleichsweise einfache Erklärung für dieses Problem: Tatsächlich finden sich die Tsunami-Ablagerungen weitflächig verteilt und auf unterschiedlichen Höhen und verzerren somit die einstige ebene Küstenlinie der Marsozeane.“

Gerade anhand dieser frostigen Sedimente hoffen die Forscher nun, dass diese auch heute noch Spuren des einstigen Ozeanwassers beinhalten könnten. Da sich diese Sedimente dann schließlich auch relativ dicht unter der heutigen Marsoberfläche befinden würden, wären sie auch in Reichweiten zu finden, wie sie schon für derzeit von Rovern eingesetzte Technologien relativ einfach zu erreichen wären.
„Im Gegensatz zu den heutigen, trockenen und kalten klimatischen Bedingungen, war der junge Mars deutlich wärmer, wodurch diese Ozeane viele Millionen Jahre lang flüssig geblieben sein könnten. Eisige Umgebungen mit flüssigen Salzlösungen sind von der heutigen Erde als Lebensräume bekannt. Einige der Tsunami-Ablagerungen auf dem Mars könnten also interessante Ziele für zukünftige astrobiologische Erkundungen sein“, kommentiert Alberto Fairén vom spanischen Center for Astrobiology und der Cornell University das mögliche Potential der beschriebenen Funde.
Jetzt suchen die Forscher nach weiteren Merkmalen einstiger Mars-Tsunamis: „Wir haben bereits einige ehemals überflutete Orte auf dem Mars identifiziert, in denen sich Sedimente und Verdunstungsrückstände abgelagert und erhalten haben könnten“, so Rodriguez und stellt abschließend in Aussicht. „Wir planen nun diese Gebiete genauer zu charakterisieren und ihr Potential für zukünftige Erkundungsmissionen zu bestimmen.“
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