Auf dem südaustralischen Testgelände von Woomera hat ein US-amerikanisch-australisches Militärforscherteam eine Test- rakete gestartet, die mit Mach 7,5 erfolgreich Hyperschall-geschwindigkeiten erreicht hat und die weltweite Luftfahrt revolutionieren könnte.

Rakete
© AFP/ADF/CPL, Bill Solomou
Im Rahmen des Forschungsprogramms »Hypersonic Interna-tional Flight Research Experimentation« (HIFiRE), an dem auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der US-Luftfahrtkonzern Boeing beteiligt sind, werden Staustrahl-triebwerke (Scramjets) getestet, die man für zukünftige Überschallflugzeuge verwenden könnte. Die Versuchsrakete erreichte bei einer Flughöhe von 278 Kilometern eine Hyperschallgeschwindigkeit von Mach 7,5, was rund 9.260 km/h entsprechen würde. Damit wäre man zukünftig in der Lage, die 17.000-km-Strecke von Sydney nach London in knapp zwei Stunden zurückzulegen. Als Hyperschallgeschwindigkeit wird der Bereich oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit (über Mach 5) bezeichnet. Befindet sich ein Flugkörper in Geschwindig-keiten zwischen Mach 1 und Mach 5, nennt man es Überschall-geschwindigkeit.

Mit ihrem Scramjetantrieb kann die getestete Rakete den Sauerstoff für den Treibstoff aus der Atmosphäre entnehmen und gestaltet sich dadurch leichter und schneller als konventionelle Raketen. So ist es für sie ein Kinderspiel, große Distanzen mit enormer Geschwindigkeit zu bewältigen und zwar nicht nur für die militärische sowie zivile Luftfahrt, sondern auch um Satelliten ins Weltall zu befördern.

Auch der kanadische Ingenieur Charles Bombadier hat die Baupläne für ein Flugzeug entwickelt, das die bisherigen Flugzeiten enorm revolutionieren könnte. Mit seinem Hyperschallflugzeug namens »Antipode« wäre man in der Lage, die Flugstrecke von New York nach London in gerade mal 11 Minuten zurückzulegen (wir berichteten). Bei einer Geschwindigkeit von max. 20.000 km (Mach 24) in der Stunde kann er bis zu zehn Passagiere zwölfmal schneller als die ehemalige Concorde zu ihrem Wunschziel befördern.