Was hat Krebs mit der Finanzkrise zu tun? Sehr viel, wenn man einer neuen Studie glauben darf. Der Zusammenbruch der Märkte habe dazu geführt, dass weltweit Hunderttausende Menschen mehr an Krebs starben.
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Die Finanzkrise hat einer Studie zufolge zwischen 2008 und 2010 weltweit zum Tod von 500.000 Menschen durch Krebs beigetragen. Zahlreiche Patienten hätten nicht mehr angemessen behandelt werden können, weil sie arbeitslos geworden seien oder Einschnitte im Gesundheitswesen vorgenommen worden seien, heißt es in der im Magazin The Lancet veröffentlichten Studie des Londoner Imperial College.

Demnach beobachteten die Forscher, dass jeder Anstieg der Arbeitslosigkeit und jeder Rückgang der Gesundheitsausgaben zu einem Anstieg der Krebstoten führt. Die Zahl der zusätzlichen Krebsopfer werde in den Mitgliedsländern der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) auf 260.000 geschätzt.

Weltweit könne dann von mehr als 500.000 zusätzlichen Todesopfern durch Krebs ausgegangen werden. Allein in der EU seien schätzungsweise 160.000 Menschen zusätzlich an Krebs gestorben.

Unabhängig von der Finanzkrise sind in Deutschland laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2014 knapp 234.000 Menschen einem Krebsleiden erlegen. Damit war Krebs die häufigste Todesursache in Deutschland. Noch häufiger sterben Menschen an Herz-Kreis-Lauf-Krankheiten.

Quelle: n-tv.de , vpe/AFP