Ein Achtzehnjähriger hat in Hamburg für eine aufwendige Zahnbehandlung eine Vollnarkose bekommen. Aus der ist er nicht mehr aufgewacht. Gegen den Anästhesisten wird ermittelt.
Vollnarkose
Ein 18 Jahre alter Mann ist bei einer Vollnarkose für eine Zahnbehandlung in einer Hamburger Praxis ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft habe ein Ermittlungsverfahren gegen den behandelnden Anästhesisten eingeleitet, sagte ein Sprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Es bestehe ein Anfangsverdacht wegen fahrlässiger Tötung. Die bei der Operation verwendeten Geräte seien sichergestellt worden und würden von Sachverständigen ausgewertet. Außerdem wurde noch für den Nachmittag das Ergebnis der angeordneten Obduktion des jungen Mannes erwartet.

In einem ähnlichen Fall war vor fünf Jahren die Pornodarstellerin „Sexy Cora“ ums Leben gekommen. Wegen eines Fehlers der Narkoseärztin wachte die 23 Jahre alte Frau nach einer Brustvergrößerungs-OP nicht mehr auf.

Aufwendige, mehrstündige Operation

Der 18-Jährige sei am vergangenen Freitag nach Komplikationen in der Zahnarztpraxis noch in ein Klinikum in Hamburg-Altona gebracht worden, berichteten mehrere Medien. Dort sei der Tod festgestellt worden. Bereits in der Praxis und auch während des Transports ins Krankenhaus sei versucht worden, den jungen Mann zu reanimieren.

Die behandelnde Zahnärztin sagte dem Hamburger Abendblatt und der Hamburger Morgenpost (Dienstag), der 18-Jährige habe die eher unübliche Vollnarkose ausdrücklich verlangt.

Die aufwendige, mehrstündige Operation - es handelte sich um eine Wurzelbehandlung mit mehreren Füllungen - habe am Morgen begonnen und sei zunächst auch ganz normal verlaufen. Die Komplikationen seien erst am späten Nachmittag aufgetreten.