Bei einem Großbrand in einer als Flüchtlingsunterkunft genutzten ehemaligen Messehalle haben am Dienstag in Düsseldorf mehrere Menschen Rauchvergiftungen erlitten.
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Einem Bericht der Rheinischen Post zufolge wurden 28 Flüchtlinge verletzt. Außerdem erlitten zwei Helfer leichte Verletzungen. Nach dem Feuer wurden zwei Männer in der Nähe des Brandortes in Handschellen abgeführt. Aktuellsten Informationen der Zeitung zufolge ermittelt die Polizei wegen schwerer Brandstiftung gegen Flüchtlinge. Es soll sechs Verdächtige geben.

Auch der Express berichtete, dass es sich bei den Verdächtigen um Flüchtlinge handelt. Beiden Berichten zufolge soll einer der Festgenommenen vor Reportern mit Videos aus dem Inneren der brennenden Flüchtlingsunterkunft geprahlt haben.

Die beiden Männer wurden von Personen in Zivilkleidung abgeführt. Laut Express gaben Bewohner an, den Brand aus Frust gelegt zu haben.

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© dpaEin Mann wirdin Düsseldorf(Nordrhein-Westfalen) am Brandort der Flüchtlingsunterkunft in Handschellen abgeführt
Ein Sprecher der Feuerwehr sagte gegenüber FOCUS Online: "Die Halle ist komplett ausgebrannt und das Dach ist einsturzgefährdet. Die Nachlöscharbeiten werden bis tief in die Nacht andauern. Der Sachschaden beläuft sich schätzungsweise auf 10 Millionen Euro."

In der Unterkunft in Düsseldorf-Stockum waren nach Angaben der Stadt 282 allein reisende Männer untergebracht, von denen sich etwa 130 beim Brandausbruch am Dienstagmittag in der Halle aufhielten. Einige der Männer in der Unterkunft seien von dem Feuer im Schlaf überrascht worden, berichteten Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes. Sie seien aber von Helfern rechtzeitig wach gerüttelt worden. Viele der betroffenen Flüchtlinge beobachteten die Löscharbeiten von einem Platz in der Nähe der Halle.

Unterkunft dient als Drehkreuz

Über dem Brandort stand eine große Rauchsäule. Die Bevölkerung wurde vor möglichem Rauchniederschlag gewarnt und gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

In derselben Unterkunft war schon am 21. Mai vorsätzlich ein Brand gelegt worden - damals gab es nur geringen Schaden. Bei den Ermittlungen dazu ergaben sich keine belastbaren Beweise gegen einen Beschuldigten.