Die von den USA unterstützen „Rebellen-Gruppen“ in Syrien treiben offenkundig Handel mit der terroristischen al-Nusra-Miliz. Russland kritisiert diesen Pakt scharf.
Putin Lawrow
© dpaKreml-Chef Putin und sein Außenminister Lawrow.
Am Dienstag soll die Islamisten-Miliz Harakat Noureddine Al-Zinki, die vom Westen als „moderate Rebellen-Gruppe“ eingestuft wird, der radikal-islamistischen al-Nusra-Miliz einen T-90-Panzer gegeben. Im Gegenzug soll die al-Nusra-Miliz Geld und einen T-72-Panzer an die Harakat Noureddine Al-Zinki gegeben haben, berichtet Al-Masdar News. Die T-90-Panzer wurden offenbar von der syrischen Armee (SAA) erbeutet. Russland hatte Ende 2015 Dutzende von T-90-Panzern nach Syrien verlegt. Zu diesem Zeitpunkt verfügte Syrien zwar über eine operationelle Flotte von 500 Panzern. Diese gehörten jedoch der schwächeren T-72-Klasse. Die Islamisten-Milizen im Syrien-Konflikt, die vom Westen unterstützt werden, hatten die T-72-Panzer unter Einsatz von Panzerabwehr-Raketen des Typs BGM-71 TOW relativ leicht zerstören können. Nach Informationen der Nachrichtenagentur ABNA sollen T-90-Panzer derzeit vor allem in Aleppo zum Einsatz kommen.

Am Dienstag wies das russische Außenministerium in einer Mitteilung auf eine Kooperation zwischen den US-gestützten Milizen und der al-Nusra-Miliz, die international als syrischer Ableger der Al-Qaida eingestuft wird.

„Sergej Lawrow zog noch einmal die Aufmerksamkeit auf die Unzulässigkeit der Anbiederung der Terror-Gruppe Jabhat al-Nusra, die sich hinter der US-orientierten Opposition versteckt und sogar eng mit ihr zusammenarbeitet“, zitiert die Tass das russische Außenministerium.

Das American Enterprise Institute (AEI) berichtet in seiner Studie „Al Qaeda and ISIS: Existential Threats to the U.S. and Europe“: „Der syrische Ableger von Al-Qaida, Jabhat al-Nusra, stellt eines der wichtigsten und langfristigen Bedrohungen durch jegliche salafistische Gruppierungen dar. Der Al-Qaida-Ableger hat ein ausgedehntes Netzwerk von Partnerschaften mit lokalen Oppositions-Gruppen, die von der Organisation entweder abhängig sind oder ihr extrem loyal gegenüber stehen. Seine Niederlage und Zerstörung muss eine der höchsten Prioritäten jeder Strategie sein, um die USA und Europa vor Angriffen durch Al-Qaida zu schützen“.

Die al-Nusra-Miliz ist militärisch sehr gut ausgestattet, berichtet der Guardian. Nach Recherchen der Stanford University sollen über 30 Prozent der al-Nusra-Kämpfer aus Ausländern bestehen. Insbesondere das Emirat Katar hat einen großen Einfluss auf die Gruppe. Die Kommandeure der al-Nusra-Miliz sollen sich offenbar regelmäßig mit Geheimdienst-Offizieren aus den Golf-Staaten treffen. Nach Angaben der Quilliam Foundation besteht die Miliz aus schätzungsweise 5.000 Kämpfern.