Der Bundesstaat erlebt die schlimmsten Hochwasser seit hundert Jahren. In Kalifornien starben zwei Menschen bei schweren Waldbränden.
Überflutung,Überschwemmung
© Sam Owens/ap/dpaStraßenschilder in dem Ort Elkview im US-Bundesstaat West Virginia.
Bei schweren Überschwemmungen im US-Bundesstaat West Virginia sind mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte ein Sprecher des Katastrophenschutzes dem Sender CNN. Gouverneur Earl Ray Tomblin sagte am Freitag, ein verheerendes Tief habe seit Donnerstag zu Erdrutschen, Überflutungen und Schlammlawinen geführt. Es sei womöglich die schlimmste Flut in dem Staat seit 100 Jahren. Unter den Toten waren auch Kinder.

In 44 Bezirken wurde der Notstand verhängt, damit ist Bundeshilfe leichter möglich. Die Nationalgarde rückte zur Unterstützung der lokalen Behörden an. Einige Gebiete des bergigen Bundesstaates in den Appalachen waren von der Außenwelt abgeschnitten. Straßen und Gleise seien zerstört, sagte Tomblin. Zehntausende waren ohne Strom. Das Fernsehen zeigte Bilder reißender Flüsse, Fahrzeuge trieben durch Städte und Dörfer.

Rund 500 Menschen saßen seit Donnerstag in einem Einkaufszentrum in Elkview fest, weil eine Zufahrtsbrücke vom Hochwasser zerstört worden war, wie der Sender ABC berichtete. Rettungskräfte halfen manchen von ihnen, über eine Ausweichroute aus dem eingeschlossenen Gebiet zu gelangen.

Gouverneur ruft in Kalifornien den Notstand aus

In Ravenswood wurde ein Vierjähriger am Donnerstag in Ravenswood vor den Augen seines Großvaters von den Fluten mitgerissen, wie die Zeitung Charleston Gazette-Mail berichtete. Der Mann versuchte noch, den Jungen aus dem Wasser zu ziehen, was ihm aber nicht gelang. Rettungskräfte fanden die Leiche des Kindes am Freitag.

Bei Waldbränden in Kalifornien kamen am Freitag mindestens zwei Menschen ums Leben. Wie die Feuerwehr mitteilte, wurden die beiden Toten im beliebten Urlaubsort Lake Isabella östlich von Bakersfield gefunden. Der Brand habe sich so rasch durch das trockene Bergland gefressen, dass viele andere nur knapp mit dem Leben davon gekommen seien.

Mindestens 75 Quadratkilometer Land in der südlichen Sierra Nevada seien verbrannt, mindestens 80 Häuser zerstört worden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Angetrieben wurde das Feuer durch heftigen Wind. Dadurch habe es sich innerhalb von 13 Stunden 17 Kilometer fortbewegt, sagte Feuerwehrchef Brian Marshall. Seine Leute seien dort immer noch in einen "Kampf von epischen Ausmaßen" verwickelt. Mindestens drei von ihnen hätten Rauchgasvergiftungen erlitten.

Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown erklärte am Freitag den Ausnahmezustand. Der Schritt ist notwendig, um Geld und andere Mittel zum Kampf gegen die Brände und für die anschließenden Aufräumarbeiten freizusetzen. Staatliche Vorschriften werden vorübergehend teils ausgesetzt und Gebühren erlassen, um den Betroffenen die Rückkehr in ihre Heimatorte zu erleichtern.