Bei Bacharach entgleist ein Zug, nachdem schwerer Regen eine Gerölllawine ausgelöst hat. Auch in Baden-Württemberg hat es schwere Regenfälle und Überschwemmungen gegeben. Das „Southside Festival“ wurde abgesagt.
gewitter, blitz
Symbolbild
In Rheinland-Pfalz ist am Samstagmorgen bei einem Unwetter ein Regionalzug entgleist. Laut einem Bahnsprecher wurden zehn Menschen verletzt, unter ihnen auch der Lokführer. Die Rettungskräfte seien mit einem großen Aufgebot im Einsatz, erklärte die Polizei. Die Bundesstraße 9 wurde gesperrt. „Bei einem Unwetter rutschte Geröll auf die Gleise.“ Die Lage an der Unfallstelle sei unübersichtlich. Mehr Details gab es zunächst nicht.

Auch Baden-Württemberg hat es wieder heftig getroffen. Beim „Southside Festival“ mit Zehntausenden Musikfans gab es am Freitagabend 25 Verletzte. Die Feiernden flüchteten vor Blitz, Donner und Starkregen. Auch in Pfullingen, südlich von Stuttgart, goss es wie aus Kübeln. Zwei kleine Bäche traten über die Ufer und trieben die Bewohner in die Enge. Das ganze Ausmaß der Schäden werde sich wohl erst bei Sonnenaufgang zeigen, erklärten die erschöpften Retter.


Sanitäter versorgten beim „Southside Festival“ im Kreis Tuttlingen 25 verletzte Musikfans. „Fünf von ihnen kamen ins Krankenhaus“, sagte ein Sprecher der Polizei. Um was für Verletzungen es sich handelte, konnte er am Samstagmorgen nicht sagen. Die Veranstaltung wurde daraufhin abgesagt. Die Sicherheit auf dem Gelände könne nicht mehr gewährleistet werden, teilten die Veranstalter mit. Die Besucher wurden aufgefordert, die Heimreise anzutreten.

Zu Beginn der dreitägigen Open-Air-Veranstaltung auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflugplatzes in Neuhausen Ob Eck herrschte noch schönstes Sommerwetter, dann kamen Blitz und Donner. Das „Southside Festival“ findet traditionell gleichzeitig mit dem „Hurricane Festival“ in Niedersachsen statt. Auch dort wurde die Veranstaltung am Freitagabend wegen eines Unwetters unterbrochen.

Bäche treten über die Ufer

Gewitter und ein Hagelsturm überraschten Pfullingen in den späten Abendstunden. Die Feuerwehr war ununterbrochen im Einsatz, um überflutete Keller und Tiefgaragen abzupumpen, weggespülte Fahrzeuge zu bergen und einen Kellerbrand zu löschen. In kurzer Zeit traten in der 18.000-Einwohner-Gemeinde zwei Bäche über die Ufer und überfluteten Teile der Stadt.

„Es sieht verheerend aus im Stadtgebiet“, sagte Bürgermeister Michael Schrenk in der Nacht. Besonders öffentliche Gebäude wie Sporthallen und ein Museum seien betroffen. „Es sind großflächig große Schäden entstanden.“ Hinweise auf Verletzte gab es zunächst nicht.

Ähnliche Szenen hatten sich am Freitagnachmittag bei einem Unwetter in Stromberg in Rheinland-Pfalz abgespielt. Der sonst so harmlose Welschbach verwandelte sich in einen reißenden Fluss. Das Wasser stand teils zwei Meter hoch in der kleinen Stadt.

Etwa 60 Gebäude wurden überflutet. 30 Anwohner waren in ihren Häusern eingeschlossen. Der Gesamtschaden könnte eine sechs- oder siebenstellige Höhe erreichen. Verletzte gab es nach Angaben vom Krisenstab des Kreises Bad Kreuznach nicht.

Für das Wochenende kündigte der Deutsche Wetterdienst abermals heftigen Regen an.

Quelle: dpa