In Kaliforniens Hauptstadt Sacramento ist es bei einer Kundgebung nationalistischer Gruppen zu Gewaltausbrüchen gekommen. Zehn Menschen seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Zwei von ihnen schweben in Lebensgefahr.
antifa sacramento
© AP/dpaMitglieder der "Antifa Sacramento" stoßen mit Mitgliedern nationalistischer Gruppen zusammen.
Demnach versammelten sich am Sonntag vor dem Kapitol des US-Staats rund 30 Mitglieder der Traditionalist Worker Party, als rund 400 Gegendemonstranten auftauchten. Kurz darauf sei es in der Menge zu Kämpfen gekommen, sagte Polizeisprecher George Granada. Das Kapitol wurde vorübergehend abgeriegelt.

Mehrere Personen erlitten lebensgefährliche Stichwunden

Auf in sozialen Medien geposteten Videos war zu sehen, wie Beamte auf Pferden eine Gruppe überwiegend junger, teils vermummter Protestler vertrieb. Andere schleuderten Steine auf einen Mann, der einen Stock hielt und von Bereitschaftspolizisten geschützt wurde.

Neun Männer und eine Frau im Alter von 19 bis 58 Jahren würden wegen Stichwunden, Schnitten, Kratzern und Prellungen behandelt, sagte Feuerwehrsprecher Chris Harvey. Zwei lägen mit lebensgefährlichen Stichwunden im Krankenhaus.

Veranstaltung war offiziell genehmigt

Für die Kundgebung hatte die Traditionalist Workers Party eine Erlaubnis bekommen. Deren Vorsitzender Matthew Heimbach sagte der Los Angeles Times, seine Organisation habe die Aktion mit den nationalistischen Golden State Skinheads organisiert.

Die Non-Profit-Organisation Southern Poverty Law Center, die sich dem Kampf gegen Rassismus verschrieben hat, beschreibt die Traditionalist Workers Party als einen im Jahr 2015 gegründeten politischen Flügel eines Jugendnetzwerks, das Schulen und College-Studenten mit dem Gedankengut des "weißen Nationalismus" indoktrinieren wolle.

Erst im März kam es in der kalifornischen Stadt Anaheim zu einer Konfrontation zwischen Mitgliedern des rassistischen Ku Klux Klans und Gegendemonstranten. Dabei wurden drei Menschen niedergestochen.