"Es sind Leute verletzt worden, es sind Leute ohne Grund ins Gesicht geschlagen worden", sagt die österreichische Gaza-Aktivistin. Sie wurde am Dienstag aus Israel abgeschoben.

Gaza Activist
© AP (Hussein Malla)Aktivisten im Libanon
Die österreichische Gaza-Aktivistin Julia Hurnaus hat bei ihrer Rückkehr nach Österreich berichtet, israelische Sicherheitskräfte hätten Aktivisten misshandelt.

"Es sind Leute verletzt worden, es sind Leute ohne Grund ins Gesicht geschlagen worden", sagte die 25-Jährige am Dienstagabend am Flughafen Wien-Schwechat. Sie und rund 40 weitere Aktivisten waren am vergangenen Freitag nach Tel Aviv gereist, um in den Palästinensergebieten für die Rechte der arabischen Bevölkerung zu protestieren.

In Tel Aviv sei es zu Übergriffen der Behörden gekommen, sagte Hurnaus. "Es war alles total aggressiv, wir wurden schlecht behandelt." Sie und andere Aktivisten seien "ohne Grund" bei ihrer Ankunft in Israel festgesetzt und die folgenden Tage festgehalten worden. Die inhaftierten Personen seien "permanent angeschrien" worden und man habe ihnen die Kommunikation mit der Außenwelt verweigert.

"Medizinische Behandlung verweigert"

Rund zwei Dutzend Personen seien beim Transport vom Flughafen zu ihrem Haftort drei Stunden lang in einem heißen Gefängnisbus eingeschlossen gewesen, ohne mit Wasser versorgt zu werden. Aktivisten mit medizinischen Problemen wurde laut Hurnaus die Behandlung verweigert. Die Österreicherin wurde am Dienstag von den israelischen Behörden nach Österreich abgeschoben.

Die Proteste der sogenannten "Flytilla" folgten dem durch die griechischen Behörden verhinderten Start der Gaza-Flotte. Israelische Behörden haben nach eigenen Angaben die Abreise von rund 200 Aktivisten der "Flytilla" verhindert. Rund 40 Menschen machten sich am vergangenen Freitag dennoch auf den Weg nach Israel.

"Es war eine vollkommen friedliche Aktion - es ist darum gegangen, dass man nach Palästina reist, weil wir das Recht dazu haben", sagte Hurnaus.

Es sei nicht darum gegangen, die israelischen Behörden zu provozieren oder "irgendwelche Blockaden" zu durchbrechen, sondern Flüchtlingslager im Westjordanland zu besuchen und die Situation der Leute mit eigenen Augen zu sehen. "Es wäre viel gescheiter gewesen, sie hätten uns einfach durchgelassen, dann hätte es keinen Rummel gegeben", sagte Hurnaus.

(APA)