Mehr als eine Million Menschen haben nach dem Ja der Briten zu einem EU-Austritt eine Petition auf der Webseite des britischen Unterhauses mit der Forderung unterzeichnet, ein neues Referendum durchzuführen.
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© Reuters/Hannibal Hanschke
In einer begleitenden Mitteilung schlagen die Brexit-Gegner vor, eine neue Regel bei der Bewertung von Ergebnissen des Referendums einzuführen: So müsste die eine oder die andere Seite mindestens 60 Prozent der abgegebenen Stimmen erreichen, um ihr Ziel durchzusetzen. Die Wahlbeteiligung müsse demnach bei 75 Prozent oder höher liegen.

Darüber hinaus unterzeichneten zehntausende Londoner auf der Online-Plattform change.org eine Petition, in der Bürgermeister Sadiq Khan aufgefordert wird, die britische Hauptstadt für unabhängig zu erklären. Mehr als 27.000 Menschen haben bis Freitagabend die Petition unterschrieben, bevor sie gelöscht wurde. Laut dem Verfasser des Dokuments, James O'Malley, ist London „eine Weltstadt, die ein Zentrum Europas bleiben muss".

Am 23. Juni fand in Großbritannien das Brexit-Referendum statt. Die Briten sollten auf den Wahlzetteln die folgende Frage beantworten: "Soll das Vereinigte Königreich Mitglied der Europäischen Union bleiben oder die Europäische Union verlassen?". Etwa 46,5 Millionen Briten hatten sich laut Medienangaben für die Volksabstimmung registrieren lassen.

Die Wahlbeteiligung lag landesweit bei 72 Prozent. Für den Ausstieg haben sich 17,4 Millionen der Wähler ausgesprochen, dagegen waren 16,1 Millionen.

England und Wales stimmten mehrheitlich für den EU-Austritt, Schottland und Nordirland wollen drin bleiben.

Nach der Bekanntgabe der Referendumsergebnisse über einen Austritt Großbritanniens aus der EU kündigte der britische Premier David Cameron am Freitagmorgen seinen Rücktritt an. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben in einer gemeinsamen Erklärung den Brexit bedauert und London dazu aufgerufen, möglichst bald mit den Austrittsverhandlungen zu beginnen.