„Schnapp sie dir alle“: Wo Hunderttausende Menschen in den Tod getrieben wurden, platzierten nun die Entwickler des neuen umstrittenen „Pokemon Go“-Spiels Monster- Fundorte, berichtet die Kronen Zeitung.
Pikachu pokemon
© Sadie Hernandez / Flickr
​Im Twitter wurden bereits mehrere Bilder aus Auschwitz veröffentlicht, auf denen Pokémons unter der Toraufschrift „Arbeit macht frei“ zu sehen sind. Was besonders empörend ist: Im ehemaligen nationalsozialistischen Vernichtungslager können Nutzer auch das Giftgas- Monster „Smogon“ finden.

„Hier haben Hunderttausende Menschen gelitten, Juden, Polen, Roma, Russen und andere Nationen“, kommentierte ein Sprecher der Gedenkstätte. Man fordere daher, „Respekt für das Gedenken an die Opfer dieses größten Todeslagers der Nazis im Zweiten Weltkrieg“ zu erweisen.


Das Spielen an solchen Orten sei „deplatziert“, fügte er hinzu.

​Zuvor war berichtet worden, dass das Holocaust-Museum in Washington Besucher dabei ertappt habe, wie diese selbst im den Opfern der Nazi-Gaskammern gewidmeten Ausstellungssaal Pokémon-Apps spielen. Dabei hätten die App-Entwickler auch dort das Giftgas-Monster „Smogon“„platziert“.


In den vergangenen Tagen hat „Pokemon Go“ weltweit für viele Schlagzeilen gesorgt. Die erfolgreiche App lässt die Spieler kleine Pokemon-Figuren in ihrer Umgebung suchen, um so mit den anderen Teilnehmern des Abenteuers zu wetteifern. Aktive Spieler berichten von stundenlangen Fahrten auf der Suche nach den „Taschenmonstern“. Zwei Gamer in Neuseeland liehen sich sogar einen Kajak, um ins Zentrum der Wellington-Bucht zu gelangen. In Missouri gerieten örtlichen Medienberichten zufolge Spieler in eine Falle, die von bewaffneten Räubern gestellt worden war. Eine andere Person soll gar eine Leiche in einem Fluss statt einer Pokemon-Figur gefunden haben.