Im amerikanischen Bundesstaat Louisiana sind Polizisten in einen Hinterhalt gelockt worden. Drei Beamte wurden erschossen, ein weiterer schwebt in Lebensgefahr. Die Polizei sucht nach zwei möglichen Komplizen.
baton rouge shooting
© Mike Kunzelman, AP
In der Hauptstadt des amerikanischen Bundesstaates Louisiana, Baton Rouge, sind am Sonntag mehrere Polizisten von Unbekannten erschossen worden. Nach vorläufigen Polizeiangaben sind mindestens drei Polizisten von mehreren Tätern in einem Hinterhalt getötet worden. Der Sender CNN meldet, insgesamt seien sieben Polizisten von Projektilen getroffen worden, einer schwebt noch in in Lebensgefahr.

Polizeisprecher Jean McKneely sagte, einer der Täter sei von Einsatzkräften getötet worden. Er soll mit einem Sturmgewehr auf die Polizisten geschossen haben. Nach zwei möglichen Komplizen werde gefahndet. „Wir glauben, dass, es nicht nur ein Täter war“, sagt der Sprecher. Die Ermittler bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Außerdem soll ein Roboter zu der Leiche des getöteten Schützen geschickt werden, um nach etwaigen Sprengsätzen zu suchen.

Anrufer meldeten martialisch gekleidete Bewaffnete

Die Einsatzkräfte in Baton Rouge wurden am Sonntag gegen neun Uhr morgens von Bürgern alarmiert Sie hatten schwer bewaffnete, martialisch gekleidete Personen gemeldet, die über eine weitgehend verlassene Straße liefen. Über die Hautfarbe von Tätern oder Opfern wurde zunächst ebenso wenig bekannt wie über ein Tatmotiv.

Das Attentat von Baton Rouge ist das jüngste Ereignis eine Monats voller Gewalt und neue ausgebrochener Rassenkonflikte in den Vereinigten Staaten von Amerika. In dem rund eine Autostunde von New Orleans entfernten Baton Rouge wurde seit Wochen gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Am 5. Juli hatten weiße Polizisten dort den Afroamerikaner Alton Sterling erschossen. Ein Video scheint zu belegen, dass der Mann zum Zeitpunkt der Schüsse reglos am Boden lag. Die Bevölkerung von Baton Rouge ist mehrheitlich afroamerikanisch.


Kommentar: Ein weiterer Grund, dort die Lage mithilfe von Agenten Provokateuren eskalieren zu lassen, um Unschuldige - indem Fall Afroamerikaner - zu brandmarken.
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Polizistenmord in Baton Rouge

Sterlings Tod und andere Fälle hatten am 7. Juli Tausende Sympathisanten der Bewegung „Black Lives Matter“ in Dallas zu einem Protestmarsch inspiriert. Dabei eröffnete ein schwarzer Armeeveteran das Feuer auf mehrere weiße Polizisten. Er tötete fünf und verletzte elf weitere Personen und soll als Motiv einen Hass auf weiße Polizisten angegeben haben.

Den Scharfschützen von Dallas hatte die Polizei nach unergiebigen Verhandlungen mit einer Roboterbombe getötet. Der Angriff auf die Polizisten hatte in Amerika eine Diskussion darüber angeregt, ob Präsident Barack Obama die Anliegen schwarzer Bürgerrechtler wichtiger nehme als die Sicherheit der Polizei.

Obama lässt sich über die Vorfälle in Baton Rouge auf dem Laufenden halten und hat der Stadt alle nötige Unterstützung zugesagt. Der Gouverneur des Bundesstaates, John Bel Edwards, will alle Ressourcen mobilisieren, um die Täter zu fangen und einer gerechten Strafe zuzuführen.

Trump: „Unser Land ist außer Kontrolle“

Der voraussichtliche Spitzenkandidat der Republikanische Partei, Donald Trump, reagierte auf das Attentat, indem er seine Forderung nach Recht und Ordnung unterstrich. Wie viele Polizeibeamten müssten noch sterben wegen des Mangels an politischer Führung, fragte Trump. „Jetzt erschießen unsere Bürger unsere eigenen Polizisten. Unser Land geteilt und außer Kontrolle“, twitterte der Politiker. Trumps Widersacherin Hillary Clinton hatte zunächst keine Stellungnahme abgegeben.

Der erneute Angriff auf Polizisten löst auch deshalb besondere Besorgnis aus, weil am Montag in Cleveland (Bundesstaat Ohio) der Parteitag der Republikaner beginnt. Dazu werden über 50.000 Menschen erwartet. Am Rande des Parteitages wird es wahrscheinlich zahlreiche Demonstrationen geben, daher soll die "Convention" unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden.

Quelle: FAZ.NET