Von der technischen Panne bei der Online-Bank Comdirect sind am Montagmorgen „einige tausend“ der mehr als zwei Millionen Kunden betroffen gewesen. Die Kunden waren nach dem Login auf fremden Konten gelandet. Der Vorfall gilt als eine der schlimmsten Pannen im Online-Banking.
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© dpaDas Logo der Bank Comdirect.
Wie eine Sprecherin von Comdirect am Dienstag mitteilte, würden die Kunden derzeit informiert, sobald sie sich in ihrem persönlichen Online-Bereich anmelden.

In der Mitteilung der Comdirect heißt es: „Es konnte kein Geld auf ein Konto eines Dritten überwiesen oder Wertpapiere gehandelt werden. Ebensowenig konnten Zugangsdaten eingesehen oder geändert werden.“ Das Handelsblatt veröffentlichte einen Screenshot des Kundenbriefs. Henning Ratjen, dem Leiter der Service-Abteilung der Bank, zufolge seien umgehend die zuständigen Aufsichtsbehörden, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sowie das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein, über den Vorgang in Kenntnis gesetzt worden.

Die Panne war nach einer Software-Aktualisierung in der Nacht zum Montag aufgetreten, so die AFP. Die Bank fuhr am Vormittag daher die Server herunter und startete sie neu - eine halbe Stunde lang war die Comdirect offline. Seit 11.20 Uhr am Montag sei die Panne behoben, sagte die Sprecherin.

Unter Bankexperten gelte der Vorfall als eine der schlimmsten Pannen im Online-Banking, so das Handelsblatt. Erst Anfang Juni gab es eine schwere Panne bei der Deutschen Bank. Nach Unternehmensangaben wurden Abbuchungen vom IT-System der Bank fälschlicherweise doppelt registriert, weshalb Automaten in zahlreichen Fällen wegen vermeintlicher Kontoüberziehung kein Geld mehr ausgaben. Das Geldinstitut betonte, dass „keine dieser doppelt dargestellten Zahlungen tatsächlich erfolgt“ sei und somit auch keine zusätzlichen Beträge vom Konto abgegangen seien.