Meteorologe stuft die Wetterlage für Donnerstag als "sehr gefährlich" ein. Im Norden steigen die Temperaturen heute auf über 30 Grad.
tornado hamburg
Ein Tornado über Hamburg im Juni 2016
Hamburg. Zum Start in die Hamburger Sommerferien scheint am Mittwoch die Sonne vom azurblauen Himmel auf Hamburg herab. "Da hat das Wetter mal in den Kalender geguckt", sagt Frank Böttcher vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation (IWK) in Hamburg. "Pünktlich zum letzten Schulklingeln wird die 30-Grad-Marke geknackt." Ganz Norddeutschland könne sich auf einen Super-Sommertag freuen mit perfektem Badewetter an allen Stränden von der Nordsee bis nach Rügen. Der Ausflug ans Meer, ins Freibad, an den Badesee und in den Beach-Club sollte möglichst auch heute unternommen werden, denn: Der Hochsommer dauert nur einen Tag. So etwas nennt sich Blitz-Sommer.

Nach dem Blitz-Sommer sind Tornados möglich

In der Nacht zum Donnerstag ist es zunächst gering bewölkt. Am frühen Morgen kommen von Südwesten Gewitter auf. Diese können örtlich mit Hagel und unwetterartigem Starkregen verbunden sein, heißt es beim Deutschen Wetterdienst. Die Luft kühlt sich kaum unter 18 Grad ab. Der schwache bis mäßige Wind weht um Südost. In Gewitternähe sind Sturmböen möglich.

In Norddeutschland besteht am Donnerstag die Gefahr von Tornados. Davor warnt das IWK und stuft die Wetterlage als "sehr gefährlich" ein.


IWK-Direktor Frank Böttcher sagt: "Am Donnerstag erwarten wir Tornados in Norddeutschland. Nach einem meist sonnigen Hochsommertag am Mittwoch mit ersten Gewittern in Mecklenburg-Vorpommern rechnen wir am Donnerstag für Deutschland mit einer besonders gefährlichen Wetterlage." Neben verbreitet schweren Gewittern in tropisch schwüler Warmluft würden sich mit großer Wahrscheinlichkeit Tornados entwickeln können, warnt Böttcher.

Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h

In den folgenden Landkreisen müsse am Donnerstag zwischen 12 und 20 Uhr mit Tornados gerechnet werden: Nordfriesland, Dithmarschen, Steinburg, Cuxhaven, Stade, Osterholz, Rotenburg, Bremen und Verden. Laut Böttcher kämen folgende Faktoren bei dieser Wetterlage zusammen: Hohe Luftfeuchtigkeit, bodennah hohe Temperaturen, Kaltluft in der Höhe, Winddrehung mit der Höhe (Scherung) und eine sogenannte "Konvergenzzone" - also ein Gebiet, in dem die Luftmassen aufeinander zuströmen.

Böttcher: "Diese Konvergenz erwarten wir in einem Streifen von Niebüll über Heide, Husum, Brunsbüttel bis nach Verden. Westlich davon herrschen Nordwestwinde, östlich davon Südostwinde."

In der Folge müsse mit lokal schweren Gewittern und Tornados gerechnet werden. Bei Tornados könnten Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h auftreten. Böttcher: "In der Nähe von Tornados besteht Lebensgefahr. Man sollte sich auf keinem Fall einem Tornado zu sehr nähern." Die Prognose könne sich aber hinsichtlich der betroffenen Regionen und Stärke noch ändern.

(ced/nr)