Etwa 300.000 Menschen droht im westlichen Teil der syrischen Stadt Aleppo ab etwa Mitte August eine Hungersnot, wie der UN-Vizegeneralsekretär für humanitäre Fragen, Stephen OʼBrien, mitteilte.
Aleppo Syrien Lager
© Sputnik/ Andrey Stenin
Demnach könnten dem Amt für Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) zufolge 200.000 bis 300.000 Menschen im westlichen Teil Aleppos belagert und von der Lebensmittelversorgung abgeschnitten werden. Schon Mitte August könnten die bestehenden Reserven zu Ende gehen — und das, obwohl die Uno und ihre Partner Hilfe leisteten.

„Unsere Priorität ist, die Lieferungen in den westlichen Teil Aleppos sowohl durch Geleitzüge über Frontlinie als auch durch grenzübergreifende Operationen aus der Türkei wieder aufzunehmen“, heißt es in der auf der offiziellen Seite veröffentlichten Mitteilung.

Dabei rief OʼBrien alle Seiten des Konfliktes dazu auf, „einen ungehinderten Zugang zu Millionen von Menschen in den besetzten syrischen Regionen bedingungslos zu ermöglichen“.
UN-Angaben zufolge war am 7. Juli der westliche Teil der syrischen Stadt Aleppo wegen Kampfhandlungen zwischen bewaffneten Gruppierungen und syrischen Regierungstruppen von Hilfslieferungen abgeschnitten worden.

Zuvor hatte Russlands UN-Botschafter Vitali Tschurkin erklärt, dass die einzige nach Aleppo führende Straße, die auch für den Transport der Waffen für Terroristen genutzt wurde, durch Zusammenstöße von den Regierungstruppen und Rebellen zerstört worden sei.

In Syrien tobt seit März 2011 ein bewaffneter Konflikt zwischen der Regierung und der militanten Opposition. UN-Schätzungen zufolge hat der Bürgerkrieg in Syrien bereits mindestens 250.000 Menschen das Leben gekostet.