Veröffentlichte Daten der Hackergruppe "Sprut" lassen auf ein Engagement US-amerikanischer Soldaten in der Ukraine, über die bekannten Ausbildungsmissionen hinaus, schließen. Es handelt sich dabei um geleakte E-Mails und Passkopien vom Server des ukrainischen Verteidigungsministeriums.
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© US-Army Europe
Die von "Sprut" ins Netz gestellten Dokumente beweisen die Anwesenheit US-amerikanischer Soldaten in der Ukraine, so die Ergebnisse einer Recherche der jungen Welt. Darin enthaltene Namen lassen sich zum Teil aktiven US-amerikanischen Offizieren zuordnen.

Aufgeführt wird zum Beispiel Edward N. Johnson. Er arbeitet für die Presseabteilung der Pioniertruppe (US Army Corps of Engineers). Darüber hinaus verfügt er über Erfahrungen in der Krisenkommunikation, Marketing und "media relations". John M. Krause, ebenfalls aufgeführt, ist in der "Agentur für Verteidigungssicherheitskooperation" tätig, die scheinbar den Einsatz verschiedener privater Militärfirmen koordiniert.

Neben aktiven US-Militärs befinden sich auch Namen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie der "Spirit of America". Bekannt wurde diese Organisation dadurch, dass sie einen Radiosender für die Soldaten an der ukrainischen Ostfront aufbauen wollten.

Bekannt ist ein solches Format aus dem Film Good Morning, Vietnam. Robin Williams, als Radiomoderator, versuchte durch seine tägliche Radiosendung die Moral der in Vietnam kämpfenden Soldaten aufrecht zu erhalten.

Es gab schon wiederholt Gerüchte über die Anwesenheit US-amerikanischer Soldaten im Kampfgebiet. Während einer Reportage über einen Raketeneinschlag in Mariupol wurden uniformierte Uniformierte aufgenommen, die im Hintergrund liefen und in akzentfreiem Englisch die Umstehenden aufforderten, keine Filmaufnahmen des Vorgangs zu machen.


Kämpfer der Volksmilizen fanden zuvor bereits US-amerikanische Pässe bei toten Gegnern. Damals wurde jedoch auf Mitarbeiter einer privaten Söldnerfirma verwiesen.

In den letzten Monaten wird immer deutlicher, wie sehr die NATO in der Ukraine operiert. So liefert die USA "nicht-tödliche" Waffen, wie Feuerleitradars und Software zur Entdeckung von Stellungen der Aufständischen. Wie geleakte E-Mails des amerikanischen Generals Philip Breedlove, amerikanischer US-Oberbefehlshaber der NATO für Europa, zeigen, waren auch "tödliche" Waffenlieferungen im Gespräch.

Einziger Grund, warum es nicht zustande kam, war die Angst von US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einer neuen Eskalation des Ost-West-Konflikts.